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Raffelhüschen WDR hat Rentendiskussion durch Fehlmeldung ausgelöst

In einem Interview mit dem Deutschlandfunk hat der Freiburger Finanzwissenschaftler und Rentenexperte Professor Bernd Raffelhüschen den WDR angegriffen. Durch eine Falschmeldung habe der Sender die Rente in die politische Auseinandersetzung getragen.

Professor Raffelhüschen bei einer Konferenz

Kanzlerin Merkel dagegen habe Recht: Die Rente sollte aus dem Wahlkampf herausgehalten werden, um nicht Schaden zu nehmen.

„Die Rente wurde in den Wahlkampf getragen durch schlichte Fehlmeldungen der ... entsprechenden, sagen wir mal, Medien. Denn die WDR-Mitteilung, dass 50 Prozent altersarm ist, ist ... grottenfalsch."

"Wir haben keine Altersarmut. Das ist eine Chimäre. Die Alten sind die Altersgruppe, die am wenigsten überhaupt von Armut bedroht sind. ..., Niedrigverdiener mit Kindern sind arm, aber doch nicht die Alten. Die Altersarmut wird von drei Prozent heute, das niedrigste, das wir jemals gehabt haben, vielleicht sich auf fünf Prozent nach oben schrauben, nicht 50 Prozent, wie der WDR da rechnet, oder welcher Volontär auch immer das gerade gerechnet hat.“

Raffelhüschen fordert, mit ruhigem Blut an das Thema Rente zu gehen und solche heißen Themen aus populistisch geführten Wahlkampfdiskussionen herauszuhalten. Er fürchtet insbesondere, dass Politiker weitere teure Wahlkampfgeschenke versprechen. Die Rente mit 63 „war wirklich schlicht ein Kardinalfehler, den man nicht hätte machen dürfen.“ Auch die Mütterrente sei ein Fehler gewesen. Der Rente gehe es immer dann gut, wenn die Politik die Finger von ihr lasse.

An Erhöhung des Renteneintrittsalters führt kein Weg vorbei

Volkswirt Raffelhüschen lässt durchblicken, dass an einer Verängerung der Lebensarbeitszeit kein Weg vorbei führe. Man habe in den 60er-Jahren 45 Jahre Beiträge gezahlt und zehn Jahre Rente erhalten. Im Moment zahle man 40 Jahre ein und erhalte 20 Jahre Rente. Angesichts der nach wie vor geringen Kinderzahl dürfe man nicht davon ausgehen, „dass Sie jeden Tag, den Sie länger leben, einen Tag länger Rente beziehen können.“

Mit seinen Berechnungen zur Finanzierbarkeit der Sozialsysteme und seiner unverblümten Ausdrucksweise zieht der Freiburger Professor regelmäßig den Ärger von Politikern und Gewerkschaftern auf sich. Ein Rentner habe ihn sogar mit seinem Krückstock verhauen wollen, erzählt er in einem Interview mit der Welt.

Unsere Arbeitsgruppe Rentenpflicht verfolgt laufend (u.a. in einer eigenen tagesaktuellen Presseschau) die Diskussion zum Thema Rentenpflicht. Parallel arbeiten wir an einem Positionspapier und weiteren Maßnahmen. Bitte unterstütze uns durch deine Mitgliedschaft im VGSD und/oder durch Mitarbeit in der Arbeitsgruppe.

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