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Welche Fragen muss der Businessplan beantworten?

Basics zum Textteil deines Unternehmenskonzepts

Schwierigkeiten mit dem Schreiben des Businessplans anzufangen?

Schwierigkeiten mit dem Schreiben des Businessplans anzufangen? - Unser Tipp: Wenn es beim Unternehmenskonzept darum geht Fragen überzeugend zu beantworten, dann fülle es doch aus wie einen Fragebogen. So kommst du schnell zu einem "ersten Wurf" deines Unternehmenskonzepts. Und das sind die Fragen, die du beantworten musst:

0. Schon das Deckblatt enthält die ersten Antworten

  • Worum geht es genau?
  • Beantragst du Förderung wie Gründungszuschuss, Einstiegsgeld oder Beratungsförderung?
  • Beantragst du einen Kredit? Wenn ja, in welcher Höhe?
  • Wer hat den Businessplan verfasst?
  • Wie bist du bei Rückfragen oder für die Vereinbarung eines Gesprächstermins am besten zu erreichen?
  • Zu welchem Zeitpunkt gründest du?
  • Wann wurde der Businessplan fertiggestellt?
  • Für wen ist der Businessplan bestimmt beziehungsweise wer hat den Businessplan geprüft?
  • Bei welcher Institution wird der Businessplan eingereicht?

1. Unternehmen und Produkte

  • Was ist der Unternehmensgegenstand? In welcher Branche bist du tätig?
  • Was verkaufst du: Stück, Stunden, Tage, Zeilen, Seiten, Kilometer usw.?
  • Wann wird das Unternehmen gegründet?
  • Welche Rechtsform wirst du wählen?
  • Wo ist der Standort deines Unternehmens? Warum wurde dieser gewählt?
  • Welche Dienstleistungen/Produkte bietest du an?
  • Zu welchem Preis beziehungsweise Honorar werden die Produkte/Dienstleistungen angeboten?

2. Persönliche Eignung

  • Was ist dein Jahrgang, deine familiäre Situation und dein Wohnort – sofern für das Gründungsvorhaben relevant?
  • Welche fachlichen und branchenspezifischen Qualifikationen bringst du mit?
  • Warum bist du in kaufmännischer und unternehmerischer Hinsicht geeignet, deine Geschäftsidee zu realisieren?
  • Wo hast du diese Fähigkeiten jeweils erworben?
  • Bei Teamgründungen: Über welche Qualifikationen verfügen die einzelnen Gesellschafter? Wie verteilt ihr aufgrund dessen die Zuständigkeiten im Unternehmen?
  • Was ist deine Motivation für die Selbständigkeit?
  • Welche Defizite siehst du bei dir, und wie wirst du damit umgehen?
  • Bestehen Zulassungsvoraussetzungen für die selbständige Tätigkeit, brauchst du zum Beispiel eine Konzession oder einen Eintrag in die Handwerksrolle? Hast du diese Angelegenheiten erledigt?

3. Zielgruppe

  • Wie weit ist dein regionaler Aktionsradius?
  • Sprichst du Unternehmen, Verbraucher oder beide an?
  • Anhand welcher Kriterien lässt sich deine Kundschaft weiter unterteilen? Wie kannst du diese Segmente voneinander abgrenzen? Kannst du sie jeweils griffig benennen?
  • Bei Unternehmen: Um welche Branchen handelt es sich in den jeweiligen Segmenten? Um welche Unternehmensgröße? Gibt es weitere besondere Merkmale?
  • Bei Verbrauchern: Welche soziodemografischen Merkmale kennzeichnen deine Zielgruppensegmente? Durch welche Merkmale sind sie noch gekennzeichnet?
  • Was sind die Bedürfnisse dieser einzelnen Kundensegmente?

    Welche Zielgruppen sind dir am wichtigsten und warum?

4. Markt

  • Um welche Branche (welchen Markt) handelt es sich? Wie lässt sich dein Markt so genau wie möglich eingrenzen?
  • Durch welche Strukturen und Mechanismen ist der Markt gekennzeichnet?
  • Welche Faktoren beeinflussen die Entwicklung des Markts? Vor welchen Herausforderungen steht die Branche? Welche Trends sind absehbar?
  • Wie groß ist dein Markt?
  • Wie hat sich der für dich relevante Markt in der Vergangenheit entwickelt? Welche zukünftige Entwicklung ist absehbar?

    Welchen Marktanteil strebst du an? Ist das realistisch?

5. Wettbewerb

  • Wie viele Anbieter gibt es derzeit insgesamt?
  • Nach welchen Kriterien lassen sich die Wettbewerber in Gruppen einteilen? Welche Merkmale kennzeichnen diese?
  • Welche sind die wichtigsten Wettbewerber? Welche zählen zu den direkten Wettbewerbern und welche haben Vorbildcharakter?
  • Welche Preise können die Wettbewerber im Markt erzielen? Woraus ergeben sich Preisdifferenzen zwischen den Wettbewerbern?
  • Wie positionieren sich deine Wettbewerber? Welche Strategie verfolgen sie? Welche Marketing- und Vertriebsinstrumente nutzen sie?
  • Wie profitabel sind die Wettbewerber? Wie hoch ist deren Auslastung?

    Was können deine Konkurrenten besonders gut? Was sind ihre Schwächen?

  • Ist mit einer Reaktion der Wettbewerber auf deinen Markteintritt zu rechnen? Wenn ja, mit welcher?

6. Kundennutzen und Positionierung

  • Worin besteht der Kernnutzen für deine Kunden, für den diese zu zahlen bereit sind (Value Proposition)?
  • Auf welche Weise verbesserst du das Angebot in deiner Branche?
  • In welchen Aspekten unterscheidest du dich von den Wettbewerbern?
  • Wofür steht dein Unternehmen? Wie lässt sich dies in einem Satz ausdrücken?
  • Welche besonderen Qualitäten (zum Beispiel Zuverlässigkeit, Freundlichkeit, Schnelligkeit) zeichnen dich aus?
  • Welches Alleinstellungsmerkmal macht dein Unternehmen einzigartig?
  • Welche Alleinstellungsmerkmale willst du in deiner Kommunikation hervorheben?

7. Vertrieb und Kommunikation

  • Welche Vertriebskanäle nutzt du? Welche Zielgruppen sind durch welche Vertriebskanäle erreichbar?
  • Vertreibst du direkt oder indirekt? Wie willst du Mittler oder Zwischenhändler von deinem Angebot überzeugen?
  • Wie präsentiert sich dein Unternehmen nach außen? Haben du ein Logo, eine Website, eine Referenzenliste?
  • Wie willst du potenzielle Kunden auf dein Angebot aufmerksam machen? Welche Werbemaßnahmen planst du?
  • Wie trittst du mit Kunden und/oder Weiterverkäufern in persönlichen Kontakt?
  • Zu welchen potenziellen Kunden oder Kooperationspartnern besteht bereits näherer Kontakt? Welcher Art ist dieser?
  • Welche besonderen Aktionen zum Markteintritt sind geplant?
  • Wie sieht der Zeitplan aus und welche sind die wichtigsten Meilensteine auf dem Weg zum Ziel?

8. Abläufe und Organisation

  • Was sind die Kernaufgaben deines Unternehmens?
  • Wie sind die Abläufe strukturiert? Aus welchen Einzeltätigkeiten setzen sie sich zusammen? Wo werden sie erbracht?
  • Welche unterstützenden Funktionen sind darüber hinaus erforderlich? Wie werden insbesondere eine ordentliche Buchhaltung und Steuererklärung sichergestellt?
  • Wie sieht die Organisationsstruktur Ihres Unternehmens aus? Bei Teamgründungen: Welche Aufgaben übernehmen die einzelnen Gesellschafter?
  • Wie viele freie, Halbtags- oder Vollzeitmitarbeiter brauchst du und ab wann?
  • Welche technische Ausstattung und Infrastruktur setzt du ein?
  • Wie organisierst du die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern und deinen Kooperationspartnern?

9. Zukunftsperspektiven

  • Welche Faktoren können dazu führen, dass sich dein Geschäft besser als geplant entwickelt?
  • Welche Risiken bestehen?
  • Wie reagierst du, wenn die beschriebenen Risiken eintreten?
  • Wie willst du die Zahl der Kunden weiter erhöhen?
  • Wie wirst du den Umsatz pro Kunde erhöhen?
  • Welche zusätzlichen Geschäftsaktivitäten kannst du dir in Zukunft vorstellen?
  • Wie lautet deine Unternehmensvision?

10. Zahlenteil

  • Kommentiere die Tabellen und beschreibe insbesondere, welche Annahmen der Umsatzplanung zu Grunde liegen.
  • Was verbirgt sich hinter größeren Ausgabeblöcken, zum Beispiel Arbeitszimmer (Größe, Ausstattung), Pkw (Typ, Alter)? Falls du Personalkosten haben wirst: Wie setzen sich diese zusammen?
  • Sind die Finanzierungsmittel vorhanden beziehungsweise im Fall von Krediten bereits zugesagt? Weise ggf. darauf hin, dass du für den Fall von Planabweichungen über weitere finanzielle Reserven verfügst.

11. Anhang

  • Lebenslauf
  • Zeugnisse
  • Bei Teamgründungen der Gesellschaftsvertrag
  • Kopie der Gewerbeanmeldung oder Anmeldung beim Finanzamt
  • Die in deiner Branche gegebenenfalls zusätzlich nötigen Genehmigungen und Nachweise
  • (...)

Eine vollständige Checkliste mit vielen Beispielen erhältst in Form einer Word-Dokumentenvorlage im Rahmen unseres Businessplan-Tools.

Wie umfangreich sollte der Businessplan sein?

Das Unternehmenskonzept muss keine bestimmte Länge haben, es muss "einfach nur" die Fragen überzeugend beantworten, die sich an einen Businessplan stellen. 6-8 Seiten für dem Textteil sowie weitere 4-7 Seiten für den Zahlenteil sind bei einem Einpersonen-Unternehmen völlig ausreichend, wenn es dir gelingt, in diesem Rahmen alle relevanten Fragen zu beantworten.

Allerdings haben wir nur selten so einen kompakten Businessplan gesehen. Die Regel dürften insgesamt eher 20 Seiten sein. Dazu kommt ein Anhang mit Lebenslauf, Zeugnissen und ggf. zusätzlichen Anlagen.

Die Form: Bei den von uns empfohlenen fachkundigen Stellen ist es möglich, Text- und Zahlenteil per E-Mail zu schicken, als Word- und Exceldatei. Aber die Anforderungen sind ganz unterschiedlich. Informiere dich nach den genauen Anforderungen, wenn du eine andere fachkundigen Stelle wählst.

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