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„Betriebsausflug“ des VGSD München Zu Besuch in der Papierfabrik Gmund am Tegernsee

Die Maschinen, die wir sahen, waren wirklich furchterregend: Der "Palper" – eine Art Riesenblechdose, vier Meter tief, mit einem Mahlwerk unten drin, dass einem schwindelig werden konnte!

Oder der Kollergang: Zwei riesige Steinräder, die sich in einer Art Mörser geschwind rundherum drehten, um alles zu zermahlen, was in ihre Reichweite kam!

Bloß nicht reinfallen! Der Pulper – das Zellstoffmahlwerk;

Oder dieses mechanische Monstrum aus dem Jahr 1883, genannt "die alte Papiermaschine", bestehend aus stählernen Walzen und großen Zahnrädern. Die wirklich mal ihren Besitzer am Mantel gepackt, ihn reingezogen und … naja, schweigen wir, gefährlich halt!

Zum diesjährigen "Betriebsausflug" hatte die Regionalgruppe München keineswegs in eine Folterkammer oder ein Horrorkabinett eingeladen. Sondern vielmehr in einen Hort der Kultur: In die Büttenpapierfabrik Gmund am Tegernsee. Klein, fein, spezialisiert – aber bei Papierkennern rund um die Welt seit hundertfünfzig Jahren hochgelobt und gepriesen. Und der Erfolg – so lernten wir – liegt nicht zuletzt an den "alten" Maschinen. Denn die laufen im Zweifelsfall langsamer als moderne Vollautomaten. Und zermahlen daher den Zellstoff vielleicht ein bisschen besser. Oder drücken die Papierbahnen vielleicht ein bisschen fester zusammen. Und strukturieren am Schluss die Oberfläche vielleicht mit ein bisschen mehr Druck, als man‘s heute gewohnt ist.

Kurz und gut: Hier in Gmund wird Qualität produziert! Und zwar mit weltweitem Erfolg!

Eine VGSD-Teilnehmergruppe vor der Büttenpapierfabrik Gmund;

Das konnte die Regionalgruppe München des VGSD beim Betriebsausflug lernen: Dass selbst heutzutage nicht alles "durchdigitalisiert" sein muss, um Erfolg zu haben. Dass es auch sehr auf das "Firmen-Selbstverständnis" drauf ankommt. Dass die Mitarbeiter von ihrem "Produkt" überzeugt sein müssen. Und dass selbst ein vergleichsweise kleines Unternehmen mit alles in allem nur 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit erfolgreich sein kann.

In den Anfangs zitierten Palper (naja, eigentlich "Pulper" fürs englische Wort für Zellstoffbrei) musste natürlich kein Besucher reingreifen. Aber in die "manuelle Kleinversion" durften wir schon mal bis zum Ellenbogen eintauchen. Denn jeder VGSD-Besucher durfte sein eigenes, individuell markiertes Blatt Papier schöpfen. Mit einem traditionellen Sieb, mit handgerührtem Zellstoffbrei, und mit dem mehr oder minder erfolgreichen Ablegen des persönliches Papierblattes auf den Trockenstapel. Großartig!

Der Ausflug war toll organisiert von Eva und Ortrud: Mit der Bahn am Münchner Hauptbahnhof nach Gmund, kurzer Marsch zur Büttenpapierfabrik, lange Führung mit Ende im schicken "Papier-Shop", Ausklang an den Biertischen im Café Wagner unter strahlend blauem Himmel, dann mit der Bahn wieder praktisch und einfach zurück. 1000 Dank dafür!

Text und Bilder: Reinhard Mohr

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