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Stuttgarter IHK-Rebellen feiern "Ein Jahr Kaktus-Initiative" und laden ein zum Feiern und Mitstreiten

Vor gut einem Jahr schlossen sich IHK-Kritiker aus Stuttgart zum sogenannten Kaktus-Bündnis zusammen, um sich in die IHK-Vollversammlung wählen zu lassen und als Abgeordnete künftig die Interessen der Einzelkämpfer und kleinen Unternehmen unter den Mitglieder zu vertreten. Mit Erfolg: Das Bündnis erhielt vergangenen Herbst auf Anhieb 22 von 100 Sitzen.

Am Freitag, den 13.12.2013 laden die Kakteen ein, um ihr erstes Jahr in der IHK-Vollversammlung zu feiern. Anlass für uns, bei Thomas Morlok und Thomas Albrecht nachzufragen, welche Erfolge die 22 Versammlungsmitglieder in den ersten zwölf Monaten ihrer politischen Arbeit erreichen konnten. Eine Zwischenbilanz im März 2013 (Interview/Telefonkonferenz) zeigte, wie mühsam es ist, Änderungen durchzusetzen. Jetzt fällt der Rückblick deutlich positiver aus: Die Stuttgarter Rebellen haben sich nach eigener Auskunft durch ihre Sacharbeit Respekt erworben.

Herr Morlok, am 13. Dezember feiern Sie “Ein Jahr Kaktus-Initiative”. Wir hatten ja aber doch schon im Oktober 2012 über Ihren Wahlerfolg bei den Stuttgarter IHK-Wahlen berichtet. Worauf bezieht sich das Jubiläum?

Clemens Morlok: Natürlich, die Wahl war schon im Oktober 2012. Aber die Amtsperiode der neuen Vollversammlung begann im Januar 2013 und am 11.12. ist die letzte Vollversammlung dieses Jahres, das ist also unser erstes Jahr.

Ihre Liste ist damals auf Anhieb mit 22 von 100 Sitzen gewählt worden. Sind nach wie vor alle an Bord?

Morlok: Ja – wir leben noch und halten nach wie vor fest zusammen, um unsere Ziele zu verwirklichen. Zusammen mit den Bezirksversammlungen und den Ausschüssen sind wesentlich mehr Kakteen aktiv.

Thomas Albrecht: Es ist natürlich wie überall: manche engagieren sich mehr, manche weniger, einige melden sich  lieber zu Wort, andere arbeiten lieber was aus. Und wir sind ja alle Unternehmer, jeder hat also noch seinen Betrieb als Hauptbeschäftigung. Es ist so was wie eine kreative Wolke, aus der immer wieder was Neues entsteht.

Das geht uns beim VGSD auch nicht anders: Das Engagment hängt davon ab, wie viel Zeit die Selbstständigkeit lässt. - Sie feiern unter dem Motto “Mehr Demokratie, Transparenz und Beitragsgerechtigkeit” - Welche Erfolge haben Sie in den ersten zwölf Monaten erreicht?

Albrecht: Immer mit der Ruhe! Wir sind auf 4 Jahre gewählt und wir sind Mitglieder von Gremien geworden, die ja auch schon früher Beschlüsse gefasst haben.

Morlok: Ein Meilenstein unseres Wirkens ist wohl, dass inzwischen in den Versammlungen sehr oft geheim abgestimmt wird, v.a. bei Personenwahlen  Auch werden – auf unsere Initiative die Sitzungen mit den Tagesordnungen angekündigt und Berichte über die Sitzung veröffentlicht. Schließlich ist die Vollversammlung kein Geheimgremium, sondern die Vertretung der IHK-Mitglieder. Die Einrichtung des Energieausschusses schreiben wir uns auf die Fahnen und wir sind in viele Ausschüsse bestellt worden und dort sehr aktiv. Wie man sieht, sind wir die ersten kleinen Schritte in Richtung Demokratie und Transparenz gegangen. Einiges andere bereiten wir gerade vor.

In Bezirksversammlungen konnten wir eine Photovoltaik-Anlage für die Bezirkskammergebäude durchsetzten. Wir konnten hier auch die Verwaltung überzeugen, sich für schnelle Internetzugänge in ländlichen Gebieten einzusetzen und eine Kooperationsbasis für das VVS-Firmenticket zu schaffen.

Wie ist Ihr Verhältnis zu den anderen Mitgliedern der Vollversammlung und zu den Funktionsträgern der IHK?

Morlok: Menschlich haben wir da keine Probleme. Außerhalb der Vollversammlungs-Sitzungen kann man hier sehr gute Gespräche führen. Was wir noch vermissen, ist die Diskussionskultur untereinander. Oft beteiligen sich nur das Präsidium und die Kakteen.

Bei den Funktionsträgern fällt auf, dass sich der Hauptgeschäftsführer in viele Anfragen einschaltet. Aber um konkrete Antworten zu erhalten, müssen wir oft zwei, drei mal nachfragen.

Albrecht: Ich denke, wir erarbeiten uns durch unsere sachliche Arbeit einen gewissen Respekt. Das sagen auch einige ganz offen. Aber mit der gelebten Demokratie haben auch viele ihre Probleme.

Was sind Ihre Ziele für 2014? Was wollen Sie voranbringen?

Morlok: Wir wollen die Ausschussarbeit verstärken – dazu suchen wir laufend Mitstreiter.  Das Thema Beitragsgerechtigkeit und Gebühren z.B. für die Ausbildung werden wir angehen.

Albrecht: Die inhaltlichen Positionen der IHK sind auf hunderten von Seiten festgehalten. Wir werden uns einige heraus suchen und uns damit beschäftigen. Und die Finanzen werden ein Thema sein. Unsere IHK steht wirtschaftlich gut da, aber das ist ja alles Geld von den Unternehmen. Wir werden sehen, wo sich was rausholen lässt.

Wann und wo feiern Sie denn? Darf man einfach dazukommen und gratulieren?

Morlok: Wir feiern am 13.12.2013 ab 19.00 Uhr im Treffpunkt Rotebühlplatz (Volkshochschule Stuttgart). Es darf jeder kommen – aber bitte zum besser Planen mit Voranmeldung unter einjahr@kaktusinitiative.de.

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