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Landtagswahl in Sachsen-Anhalt Wenn nur Selbstständige gewählt hätten, wäre die SPD an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert

Bei den gestrigen Landtagswahlen haben laut ZDF / Forschungsgruppe Wahlen nur noch 3 Prozent der Selbstständigen in Sachsen-Anhalt die SPD gewählt. 2016 waren es noch 7 Prozent. Das ist ein Rückgang um deutlich mehr als die Hälfte: Bei keiner anderen Erwerbstätigengruppe gab es eine ähnlich dramatische Veränderung im Wählerverhalten und keine andere Partei, die es in den Landtag geschafft hat, hatte bei einer Erwerbstätigengruppe einen geringeren Anteil.

Magedeburg ist Regierungssitz von Sachsen-Anhalt

Die Veränderungen kann man anhand der Grafik "Wahlentscheidung nach Beruf in Sachsen Anhalt" bei der Süddeutschen Zeitung nachvollziehen. Der SZ scheint der Erdrutsch bei den Selbstständigen nicht aufgefallen zu sein. Sie schreibt in Hinblick auf die sie vielmehr: "Die FDP dagegen gewinnt überall hinzu, sie wird erwartungsgemäß am meisten von Selbständigen gewählt, bei denen sonst noch die AfD stark ist." Dabei hat sich der Anteil der FDP unter den Selbstständigen nur von 9 auf 10 Prozent erhöht, also kaum geändert; der Anteil der AfD ist völlig unverändert geblieben.

Auch bei Beamten und Angestellten hat die SPD gestern massiv an Rückhalt verloren, aber ihr Anteil sank dort "nur" von 11 auf 8 Prozent und bei Arbeitern von 10 auf 8 Prozent. Das entspricht einem Rückgang um ein Viertel bis Fünftel der Wähler.

Sinkt die SPD bei Selbstständigen auch im Bund unter fünf Prozent?

Auf Bundesebene sieht es für die SPD etwas besser aus: Die Prognosen trauen ihr momentan ein Wahlergebnis von 15 Prozent zu. Auch hier wird es spannend sein, wie viele Selbstständige im September der SPD ihre Stimme geben. Wenn man den Trend aus Sachsen Anhalt überträgt, könnte die SPD unter ihnen auch auf Bundesebene mit den Fünf-Prozent zu kämpfen haben.

Sehr viel populärer als die SPD sind unter Selbstständigen in Sachsen-Anhalt übrigens die Linken: Während sie vor allem bei Arbeitern und Angestellten erneut massiv an Zustimmung verloren, blieb ihr Wähleranteil unter den Selbstständigen unverändert bei 11 Prozent.

Hätten nur Selbstständige gewählt, stünde übrigens die Fortsetzung der aktuellen Koalition aus CDU, SPD und Grünen mit genau der Hälfte der Mandate auf der Kippe. Die einzige der aktuell diskutierten Koalitionen, die eine Mehrheit hätte, wäre schwarz-gelb, also eine Koalition aus CDU und FDP. Die beiden Parteien würden weder SPD noch Grüne als Verstärkung benötigen.

Was müsste die SPD eurer Meinung nach tun, um ihr Wahlergebnis unter Selbstständigen wieder zu verbessern?

Nach der Wende, bei den Landtagswahlen 1994 und 1998 hatte die SPD unter allen Wählern noch um die 35 Prozent der Stimmen (Wikipedia), bei den Wahlen zwischen 2002 und 2011 waren es noch knapp über 20 Prozent. Vielleicht findet von euch jemand auch die Statistiken, wie der Stimmanteil unter Selbstständigen war. Unabhängig davon sind wir gespannt auf eure Meinung.

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