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VGSD als "Dachverband" Berliner Unternehmensnetz Klausenerplatz e.V. tritt bei / Interview mit Sinah Altmann

Der Klausenerplatz unweit des Schloss Charlottenburg ist Zentrum des gleichnamigen Kiez, also Berliner Stadtviertels. 15.000 Einwohner leben hier. Rund 20 Gewerbetreibende und Freiberufler haben sich vor einigen Jahren zum Unternehmensnetz Klausenerplatz (UNK) e.V. zusammengetan. Jetzt ist der UNK geschlossen dem VGSD beigetreten.

Der Vorstand des UNK e.V.: Petra Butschko, Thorsten Bandoly und Sinah Altmann

Es ist das erste Mal, dass der VGSD quasi die Funktion eines Dachverbands übernimmt. Wir haben zwar bereits mehrere Verbandsmitglieder und weitere haben angeklopft, um enger mit uns zusammenzuabeiten. Meist handelt es sich um Brachenverbände mit einem hohen Anteil selbstständiger Mitglieder.

Wir experimentieren aber noch mit verschiedenen Formen der Zusammenarbeit und freuen uns, dass wir mit dem UNK eine Lösung gefunden haben, die vielleicht Modellcharakter auch für die Kooperation mit größeren Netzwerken haben wird.

Den UNK-Mitgliedern stehen künftig alle VGSD-Vorteile wie Experten-Telkos, Brancheneinträge, Rahmenverträge usw. zur Verfügung. Für die UNK-Mitglieder spielt zudem auch die frühzeitige Informationen über (steuer- und sozial-) rechtliche Änderungen und eine schlagkräftige politische Interessenvertretung auf Bundesebene eine wichtige Rolle. Auf lokaler Ebene dagegen sind sie bestens verdrahtet.

Wir haben Sinah Altmann aus dem Vorstand des Unternehmensnetz Klausenerplatz e.V. über dessen Entstehung und die Hintergründe des Beitritts befragt.

VGSD: Seit wann gibt es euer Netzwerk und wie ist es entstanden?

Sinah Altmann: Es war 2011, als sich die ersten Unternehmer zusammenfanden. Anlass war hauptsächlich das Projekt „Ökokiez 2020“, das in unserem Viertel, dem „Klausenerplatz-Kiez“, durchgeführt werden sollte. Wir fanden, dass wir als Selbstständige mit an die Entscheidertische und in die Entwicklung einbezogen gehören, damit uns nicht ein Konzept übergestülpt würde.

So fanden wir zusammen und sammelten erste Kieznetzwerkerfahrungen, die darin mündeten unseren Verein zu gründen. Hierfür entwickelten wir ein Projekt, für das wir LSK-Mittel („Lokales soziales Kapital“) beantragten. Das Projekt bekam den Zuschlag und wir 10.000 Euro.

Am 23.02.2012 wurde dann der Verein „Unternehmensnetz Klausenerplatz e.V.“ gegründet und am 06.03.2012 eingetragen.

VGSD: Wie viele und was für Mitglieder habt ihr?

Sinah Altmann: Zurzeit haben wir 19 Voll- und 2 Fördermitglieder, erreichen allerdings über unsere Verteiler regelmäßig rund 550 Kontakte. Mehr finanzielle Unterstützung und auch sicher mehr Manpower wären hilfreich, aber es ist wie es ist im Ehrenamt.

Die meisten unserer Mitglieder sind „Einzelkämpfer“, betreiben verschiedene Gewerbe im Kiez oder arbeiten freiberuflich. Große Firmen sind nicht dabei, denn wir sind kein Industrie-, sondern ein ehemaliges Sanierungsgebiet, inzwischen ohne Milieuschutz und von Gentrifizierung geplagt.

VGSD: Welche Vorteile bietet ihr euren Mitgliedern?

Sinah Altmann: Wegen der steigenden Gewerbemieten im Kiez – ihr wisst ja, dass der Immobilienmarkt in Berlin so ziemlich verrücktspielt – versuchen wir gerade in Kooperation mit der IHK Berlin einen Orientierungsrahmen für Gewerbemieten zu erstellen. So etwas gibt es bisher nicht und wir fänden es spannend, die Mietentwicklung zu dokumentieren. Das Projekt ist gerade gestartet.

Letztes Jahr etablierten wir den „lebendigen Adventskalender“, das den einzelnen Geschäften die Möglichkeit bietet, sich im Dezember über die unterschiedlichsten Aktionen potentiellen Kunden vorzustellen.

Gerade haben wir an einem Flyer mitgewirkt, der die Gastronomen im Kiez unterstützen soll, da sie einer neuen „Unterstreifenregelung“ ausgesetzt sind, die für einige existenzbedrohend sein könnte.

In den nächsten 2 Monaten geht es dann um das Kiezfest, auf dem wir mit Informationsständen vertreten sein werden, sowie um den „Plastiktütenfreien Tag“, an dem wir zu Aktionen aufrufen werden.

Regelmäßig aktiv sind wir als Interessensvertretung in den unterschiedlichen Gremien und bei befreundeten Netzwerken. Wie zeitintensiv das zum Teil ist, davon bekommt die Öffentlichkeit ja kaum etwas mit. Seit Jahren veranstalten wir darüber hinaus regelmäßige Treffen, zum Beispiel

  • Unternehmer-Treff mit Fachvortrag (4 x jährlich)
  • Unternehmer-Stammtisch mit Schwerpunkt Netzwerken (5 x jährlich)
  • Weihnachtsfeier

Wir haben eine eigene Internetpräsenz, auf der unsere Mitglieder die Möglichkeit zur Werbung und Raum für ihre PR-Arbeit haben. Über unsere „UNK-News“ informieren wir darüber hinaus regelmäßig, was es an aktuellen Neuigkeiten im Kiez gibt.

Das Allerwichtigste ist allerdings das Networking, der Austausch und die gegenseitige Unterstützung. Aus meiner Sicht profitieren hiervon alle am meisten.

VGSD: Warum seid ihr dem VGSD als einer Art Dachverband beigetreten?

Sinah Altmann: Unsere Motivation war, dass in unserer Arbeit als kleiner regionaler Verbund die politischen Themen hinten runter fallen. Hier seien nur Krankenversicherung und Rentenversicherung genannt mit allem, was daran hängt. Da ist VGSD immer aktuell und wir wollen nichts verpassen.

VGSD: Was wünscht ihr euch vom VGSD, was sollten wir in diesem Jahr unbedingt noch machen?

Sinah Altmann: Neben den Themen, die ihr sowieso schon auf der Tagesordnung habt (z.B. Scheinselbständigkeit, Aktion Frag Deinen Abgeordneten) fände ich Aufklärungsarbeit wichtig in Sachen Umsatzsteueränderungen seit Januar 2015 für diejenigen, die im Internet arbeiten. Ich glaube, da sitzen viele auf einem Pulverfass und wissen es noch gar nicht.

Ansonsten: Macht weiter so!

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