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Bitte installieren Corona-Warn-App der Bundesregierung ist Chance für Selbstständige

Wir stehen so manchen wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen der Regierung in Bezug auf (Solo-) Selbstständige kritisch gegenüber. In Bezug auf die heute morgen veröffentlichte Corona-Warn-App der Bundesregierung bzw. des Robert-Koch-Instituts wollen wir uns aber der Regierung anschließen und dich bitten, die App zu installieren.

Das ist die Richtige: Corona-Warn-App im Apple Store

In diesem Beitrag gehen wir auf einige wichtige Fragen ein, auf die wir in anderen Beiträgen bisher keine Antwort gefunden haben, deren Verständnis aber helfen kann, um die Funktionsweise besser zu verstehen und die App richtig einzusetzen.

Nutzung der App kann Selbstständigen helfen, schneller wieder arbeiten zu dürfen

Die Corona-Warn-App dient nicht nur dem Schutz bzw. der schnellen Erkennung von Ansteckungen von dir und deinen Mitbürgern, sondern kann auch helfen, dass andere Maßnahmen der Regierung zum Gesundheitsschutz und die damit verbundenen beruflichen und wirtschaftlichen Einschränkungen schneller beendet werden können.

Noch immer warten viele Selbstständige sehnlich darauf, ihre Arbeit wieder aufnehmen zu können. Die Installation der App kann diesen Selbstständigen helfen. Allerdings setzt das voraus, dass sehr viele Handybesitzer mitmachen, denn nur dann tritt die Schutzwirkung auch wirklich ein (siehe unten).

Die richtige App finden und installieren

Es ist gar nicht so einfach, die richtige App zu finden. Bei Suche nach "Corona App" finden sich auch Apps privater Anbieter sowie aus anderen Ländern.

Am sichersten ist es, die offizielle Corona-App-Website der Bundesregierung zu besuchen und von dort den Links zum Apple- bzw. Google-Store zu folgen. Falls die Seite wie heute morgen kurzzeitig nicht erreichbar sein sollte, so führt auch die Suche nach "corona-warn-app" im jeweiligen App-Store zum Ziel. Am Logo (vgl. Screenshot oben) erkennst du die App sofort wieder.

Das passiert nach der Installation

Die Installation dauerte bei mir nur wenige Sekunden. Man durchläuft einen Dialog, der die Funktionsweise ausführlich erklärt. Entscheidend ist, das Kontaktprotokoll und die Benachrichtigungen zu aktivieren.

Das Kontaktprotokoll ist eine Funktion des Smartphone-Betriebssystems und läuft auch nach dem Beenden der App weiter. Es misst anhand der Bluetooth-Signalstärke, welchen anderen Handys (und damit ihren Benutzern) dein Handy im Laufe des Tages nahe gekommen ist und zeichnet dies auf. Diese Information speichert das Handy 14 Tage lang, dann wird sie automatisch gelöscht.

Die Nähe wird nach unseren Informationen nicht fortlaufend gemessen, sondern im Abstand von 2,5 bis 5 Minuten mehrfach. Denn die Wahrscheinlichkeit einer Infektion steigt, wenn man sich längere Zeit nahe ist.

Es wird nicht die ID der beteiligten Handys aufgezeichnet, sondern nur ein Zufallscode. Es wird auch nicht erfasst, wo du dich räumlich aufgehalten hast. Die Daten werden zunächst nur auf deinem Handy gespeichert.

Nach einem positiven Test auf Covid-19

Nach einem positiven Test auf Covid-19 kann die Liste der Zufallcodes vom Infizierten an eine vom Robert-Koch-Institut betriebene zentrale Datenbank gesendet werden, die dann dafür sorgt, dass die Kontaktpersonen per Pushnachricht informiert werden. Deshalb ist es wichtig, neben dem im Hintergrund laufenden Kontaktprotokoll auch zu erlauben, dass die App dir Benachrichtigungen senden darf.

(Es kann übrigens nicht einfach jeder Nutzer eine Infektion melden, dazu ist ein bestimmter Code nötig, den man zusammen mit einem positiven Testergebnis erhält. Dies soll Falschmeldungen durch Trolle verhindern.)

App muss nicht geöffnet sein, aber Bluetooth sollte in sozialen Situation aktiviert bleiben

Screenshot der Corona Warn-App nach Installieren und Aktivieren von Kontaktprotokoll und Benachrichtigungen

Nach meinem Verständnis brauchst du nach dem Installieren die App nicht mehr zu öffnen (nutze gerne die Kommentarfunktion, um mich ggf. zu korrigieren). Schaden kann es natürlich nicht, aber wahrscheinlich siehst du nicht viel mehr als den hier abgebildeten Screen, wobei dann anstelle von "Unbekanntes Risiko" (hoffentlich) angezeigt wird, dass du einen niedrigen Risikostatus hast – ansonsten wärst du ja benachrichtigt worden.

Wichtiger ist darauf zu achten, dass du dein Handy in sozialen Situationen angeschaltet und Bluetooth aktiviert hast. Selbst an Bord eines Flugzeugs ist dies ja erlaubt, um zum Beispiel Musik zu hören. Natürlich kannst du dein Handy jederzeit stumm schalten und vor dem Schlafen auch deine Bluetooth-Funktion deaktivieren.

Wenn du dein Handy in einem "Handysafe" auflädst, solltest du Bluetooth möglichst abschalten, denn sonst wird die physische Nähe anderer Handy fälschlicherweise als soziale Nähe interpretiert und es kann zu einem falschen Alarm kommen.

Über Plexiglas und verschiedene Handymodelle

Gemessen wird die Nähe auch durch (Plexi-)Glas: Wenn du also im Restaurant längere Zeit neben einem Infizierten sitzt, aber durch eine Scheibe getrennt bist, wird dies als Ansteckungsrisiko interpretiert. Auch so könnte es zu einem falschen Alarm kommen, wie ja überhaupt jeder Kontakt nicht gleich eine Ansteckung bedeutet. Entscheidend ist, dass durch die App die Testkapazitäten effektiver eingesetzt werden und Infektionsketten schneller aufgespürt und beendet werden können. Mit der Zeit werden die Betreiber die Logik, nach der Warnungen ausgelöst werden, sicher noch optimieren.

Dass die verschiedenen Handymodelle, vor allem die vielfältigen Android-Modelle unterschiedliche Bauteile verwenden und unterschiedlich starke Signale haben, haben die Hersteller in ihren Algorithmen berücksichtigt, berichtete die Website Teltarif. Sie haben von den Telefongesellschaften eine Liste der meistgenutzten Smartphone-Modelle in Deutschland erhalten, um die Entfernungsschätzung abhängig von der Bluetooth-Signalstärke möglichst genau zu justieren.

Das Fraunhofer Institut IIS hat daraufhin verschiedene Szenarien wie das Sitzen in einem Restaurant, das Fahren in öffentlichen Verkehrsmitteln und das Schlangestehen durchgespielt und geprüft, ob die Abstände auch tatsächlich genau gemessen werden.

Lass uns sicher stellen, dass genügend Leute mitmachen

Es wird geschätzt, dass 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung die App installieren müssen, damit sie ihre Schutzwirkung entfalten kann. Dabei ist zu bedenken, dass viele Senioren, die ja zur Hochrisikogruppe gehören, über kein Smartphone verfügen, sondern oft oft nur über ein älteres, einfaches Handy verfügen – wenn überhaupt. Hier kann es also Sinn machen, die Eltern oder Großeltern mit einem der oft vorhandenen ausgemusterten Smartphones zu versorgen und sie zu animieren, diese auch regelmäßig aufzuladen und mitzuführen.

Sicher wird in den nächsten Tagen und Wochen die Nutzung der Apps ein wichtiges Thema am Arbeitsplatz, in Familien und bei Telefonaten mit Freunden sein. Bitte hilf mit, vorhandene Bedenken gegen die App oder die Smartphone-Nutzung generell zu entkräften. Auch wenn nicht sicher sein mag, dass die App uns schneller aus der Corona-Krise führt, stellt sie eine Chance dar, die wir unbedingt nutzen sollten.

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