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Ich bin 55 Jahre und zahle gut 700 Euro PKV-Beiträge pro Monat – kann ich mir die Beiträge im Alter noch leisten?

5 Personen fragen sich das

Wie kann ich herausfinden, ob meine Versicherung solide aufgestellt ist oder ich mit überdurchschnittlichen Beitragssteigerungen rechnen muss, ob sie z.B. ausreichend hohe Altersrückstellungen bildet? Welche Fragen sollte ich mir noch stellen?

Mitgliederfrage (via VGSD)
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2 Antworten

Akzeptierte Antwort

Hallo. Na ja, du könntest dir die Bilanzkennzahlen anschauen, aber selbst wenn dein Versicherungsunternehmen gerade solide finanziell aufgestellt ist, heißt das nicht, dass du nicht mit überdurchschnittlichen Beitragssteigerungen rechnen musst bzw. davor gefeit bist. Die Alterungsrückstellungen sind ja nur eine Komponente, die später dämpfend wirkt. Einfluss auf Beitragsanpassungen haben ja noch viele weitere Entwicklungen wie medizinischer Fortschritt / Inflation, Sterbewahrscheinlichkeiten, Stornos / Kündigungen, Eintritte, Zinsentwicklung, Risiken in deiner Kohorte usw. Ob die Annahmen, die dein Versicherer in der Kalkulation für deinen Tarif getroffen hat, eintreten werden, kann dir niemand sagen. Weitere Infos findest du vom PKV-Verband auch hier: www.pkv.de­/wissen/be­…e-steigen

Auseinandersetzen könntest du dich aber mit deinem gesellschaftsinternen Tarifwechselrecht, sofern noch nicht geschehen, also dir mal anschauen, auf was für Tarife du wechseln könntest, auf welche Leistungen du verzichten könntest, usw.

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Akzeptierte Antwort

Hier ist die PKV eine Blackbox. Ich mache diese Aufgabe mit KVpro.de­ seit über 30 Jahren, die Unterschiede zwischen den Gesellschaften und der Tarife aufzuzeigen, damit ich als Endverbraucher eine valide Entscheidung treffen kann. Und zwar auf Sicht. Das kann ein langer Aufsatz werden, denn jeder Versicherer ist anders.
Erster Unterschied
AG Aktiengesellschaft - Gewinne werden abgeführt an den Eigner (Geschäftsberichte) Beispiel AXA
AG Aktiengesellschaft - Eingebettet in einen Verbund ( Z.B Barmenia / Inter / R+V), oder ist die AG eingebettet in einen V.V.a.G.

V.V.a.G Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. Hier bin ich als Kunde Mitglied - Gelder bleiben intern - Beispiel Hallesche Universa

AG kann sich Geld von extern besorgen - VVaG nur intern

Dann ob ein Versicherer viele parallele Tarifwerke hat - denn die versicherungsgeschäftlichen Ergebnisse müssen dann auf viele Töpfe verteilt werden - zum Beispiel Barmenia - DKV
Wer wenige Tarifsysteme hat zum Beispiel Universa, Alte Oldenburger, hat hier mehr Kraft.
Die Kennzahl RfB-Quote ob Geld im RfB-Topf ist, ist wichtig, denn über dieses Geld kann der Vorstand frei entscheiden ob er Beitragsanpassungen abfedert, Beitragsrückerstattungen ausbezahlt, oder Leistungen verbessert, wenn er Geld im Topf hat

Das wirkt bei weniger parallelen Tarifsystemen stärker - denn 100 Euro auf zwei oder 10 Tarifsysteme zu verteilen ist der Unterschied.
Dann die Höhe der Zuführung zur (AR) Alterungsrückstellung in Euro.
Wie viel in Euro geht in die Alterungsrückstellung. Das ist Tarifindividuell.

Führt ein Unternehmen zum Beispiel 45 % in die AR und hat nur ein Tarifsystem ist diese Aussage / Wirkung klar.
Hat ein Unternehmen 10 Tarifsysteme und führt 45 % in die AR so ist das ein Durchschnitt. Wir sehen extern nicht wie sich das auf die einzelnen Tarifsysteme verteilt. Das muss beim Versicherer erfragt werden.

Doch ein Kunde kauft ein Tarif / Produkt nicht das Unternehmen. Daher je konservativer kalkuliert wird je besser. Doch hier ist für einen Neukäufer einer PKV die Erfahrung von Marktkennern wichtig. Bei bestehenden Verträgen ist zu prüfen ob es besserer Kollektive innerhalb des Versicherers gibt - also ob die Mischung gesund / krank ausgewogen ist. Hier hat die GKV auch das gleiche Problem - Mischung gesund / krank zur Beitragseinnahme. Auch GKVs picken gerne junge, gesunde mit hohem Einkommen.

Gerd Güssler
Gerd Güssler
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