Das könnte man so sehen. Gemeint ist aber meist etwas anderes, und zwar die Zahl der Unternehmen und der Branchen, in die Dein Geld fließt. Bei Finanzfluss siehst Du das in den markierten Bereichen.
Du siehst vermutlich, dass derzeit die Unternehmen in den USA über 70 % ausmachen. Das klingt erstmal nicht nach breiter Streuung. Hier ist wichtig, die Konstruktion der World-ETFs zu verstehen: Ein Index wie der MSCI World bildet nicht die Meinung von Fondsmanagern ab, sondern die Größe der Aktienmärkte der Industrieländer. Wenn jetzt ein Land an Bedeutung verliert, dann schrumpft der Anteil automatisch. Vorteil: Das passiert regelbasiert.
Du siehst das beim Blick in die Vergangenheit: In den 80er-Jahren spielte Japan eine deutlich größere Rolle im MSCI World. Am Peak Ende der 1980er-Jahre erreichte der japanische Anteil sogar 44 Prozent des Index, was mehr als das Doppelte des vorherigen US-Anteils darstellte und hohe Konzentrationsrisiken verdeutlichte. Heute sind es noch etwa 5 %. Der Index hat die wirtschaftlichen Realitäten nachgezogen.
So würde es auch mit den USA passieren, wenn deren Phase großer Stärke endet. Würden die Kurse mehrerer großer US-Unternehmen gleichzeitig einbrechen, dann würde auch der Kurs des MSCI World kurzfristig mit nach unten gehen. Das ist aber kein Drama, wenn wir langfristig denken. Und das müssen wir tun, wenn wir mit dem Ziel einer selbstverantworteten Altersvorsorge investieren.
Kurz: Ein breit streuender ETF schützt Dich nicht vor kurzfristigen Verlusten, sondern vor dauerhaften, strukturellen Branchen- oder Länderrisiken. Und das ist der wichtigste Grund, warum diese breit streuenden ETFs sinnvoll sind.
Ich würde daher darauf achten, dass der ETF, in den ich investiere, in mehr als 1.000 Unternehmen, in mehr als 50 Branchen sowie in mehrere Regionen dieser Welt investiert (Amerika, Europa, Asien, Ozeanien).
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