Selbstständige erleben Konflikte oft, wenn sie mit Teams zusammenarbeiten müssen. Typische Ausgangspunkte sind Kommunikationsprobleme: Nachrichten werden falsch verstanden, nicht beantwortet oder unklar formuliert. Anfangs entstehen kleine Reibungen, die sich steigern können zu ständigen „nie“/„immer wieder“-Vorwürfen oder zur Androhung, einen Auftrag abzubrechen. Das kann zu finanziellen Engpässen führen, wenn beispielsweise Werkverträge bestehen und Zahlungen ausbleiben.
Frühzeitige Maßnahmen helfen, die Situation zu klären: Fakten dokumentieren, Absprachen verschriftlichen, Kommunikationswege festlegen (E-Mail statt WhatsApp etc.), Eskalationsstufen definieren und gegebenenfalls Vorgesetzte oder verantwortliche Stellen einbeziehen. Ziel ist, Konflikte strukturiert zu lösen, bevor sie eskalieren.
Die Konflikte lassen sich in Stufen einteilen:
- Struktur- oder Ablauforientierte Konflikte: Unklare Prozesse, Zuständigkeiten oder fehlende Führung. Oft helfen einfache organisatorische Anpassungen oder Beratung.
- Verhaltensorientierte Konflikte: Mitarbeiter/innen oder Partner/innen handeln anders, als vereinbart oder erwartet. Hier können Gespräche oder Coaching unterstützen.
- Hoch eskalierte Konflikte: Eiszeiten, Verweigerung der Zusammenarbeit, emotionale Ausbrüche, Ruf- oder Gesundheitsschädigungen. Hier ist Mediation sinnvoll, eventuell mit Einbeziehung von Anwälten oder gerichtlichen Schritten, wenn massive Schäden drohen.
Ein konkretes Beispiel: Gründer/innen, die nach sechs Monaten feststellten, dass die Aufteilung von Anteilen und Verantwortlichkeiten unklar war, führten zu Kommunikationsproblemen und unterschiedlichen Erwartungen. Durch Mediation konnten sie in etwa zehn Stunden, verteilt auf drei Sitzungen, Klarheit schaffen, Vereinbarungen treffen und eine Strategie entwickeln, um neue Beteiligte und Vertriebsstrukturen einzuführen. Anwälte waren nur optional beteiligt; die meisten Lösungen ließen sich mediativ erreichen.
Mediation ist besonders sinnvoll, wenn beide Seiten noch offen für eine Lösung sind, Konflikte aber bereits festgefahren sind. Sie ermöglicht einen Konsens, strukturiertes Vorgehen und oft eine nachhaltige Fortsetzung der Zusammenarbeit.
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