Ein größerer Geldbetrag, ob durch Erbe, Abfindung oder Unternehmensverkauf, kann erst einmal überfordern. Vielleicht fühlst du dich unsicher, vielleicht freust du dich auch. Beides ist okay. Wichtig ist: Du brauchst Klarheit, bevor du handelst.
Erst nachdenken, dann investieren: Du hast nicht unbegrenzt Zeit, aber du hast genug, um keine überstürzten Entscheidungen zu treffen.
Bevor du dein Geld anlegst oder investierst, frag dich:
- Wie möchte ich morgen leben?
- Brauche ich das Geld kurzfristig oder kann ich langfristig planen?
- Was gibt mir Sicherheit und was bringt mir Freiheit?
Die klare Empfehlung: Hol dir frühzeitig Unterstützung, sprich mit Kolleg/innen, mit dem Steuerberater oder auch im VGSD-Forum. Du musst nicht alles allein entscheiden.
Viele Menschen haben Angst, etwas falsch zu machen. Aber: Geld braucht deine Aufmerksamkeit und auch deine Freude, um sinnvoll für dich zu arbeiten.
Wenn du dein Geld als Belastung empfindest, nimm dir die Zeit, deine Gedanken zu sortieren. Woher kommt die Angst und was brauchst du, um dich sicher zu fühlen?
Plane in drei Schritten, denn ein solides Finanzfundament besteht aus:
- Kurzfristiger Planung: Liquidität sicherstellen, z.B. Geld auf dem Tagesgeldkonto parken (aber nicht ewig).
- Mittelfristiger Planung: Rücklagen und Investitionen in greifbare Ziele.
- Langfristiger Planung: Altersvorsorge und Vermögensaufbau.
Wichtig: Erstelle eine Liquiditäts- und Strategieplanung, bevor du investierst – insbesondere, wenn du dein Unternehmen stärken oder verändern willst.
Ab ca. 100.000€ solltest du mit einem Steuerberater sprechen. Es gibt steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten, z.B.:
- Fünftelregelung: Hohe Einmalzahlungen (z.B. Abfindung) auf fünf Jahre verteilt, senkt die Steuerlast.
- Günstiges Steuerjahr nutzen: Wenn deine Einnahmen im Folgejahr geringer sind, kann sich ein späterer Zufluss lohnen.
- Halber Steuersatz beim Unternehmensverkauf: Einmal im Leben ab 55 Jahren möglich.
- Steuersparmodelle: Betriebliche Altersvorsorge (für GmbH, UG etc.), Basisrente (sog. Rürup-Rente) – bis zu 30.000€/Jahr steuerlich absetzbar (bzw. 60.000€ bei gemeinsamer Veranlagung)
Aber Achtung: Was steuerlich attraktiv ist, hat oft Nachteile bei Flexibilität oder Vererbbarkeit. Auch hier gilt: Lass dich individuell beraten und achte auf versteckte Fallstricke.
Fazit: Bleib ruhig. Informier dich. Hol dir Rat. Und dann mach aus deinem Geld ein Werkzeug für dein selbstbestimmtes Leben.
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