Ehrlichkeit im Berufsleben, besonders als Elternteil, ist herausfordernd, aber notwendig. Du kannst nicht immer alles schaffen, und das solltest du dir selbst und anderen gegenüber anerkennen. Wenn du zum Beispiel sagst: „Ich kann morgen nicht ins Meeting, weil mein Kind krank ist“, ist das kein Zeichen von Unprofessionalität, sondern von Menschlichkeit und Verantwortung.
Carsten Vonnoh betont, dass er für radikale Ehrlichkeit plädiert, gerade als Selbstständige/r oder Elternteil. Wenn du offen kommunizierst, unter welchen Bedingungen du arbeitest, schaffen das Verständnis und Vertrauen. Natürlich hängt es auch von der Branche ab: In Familienkontexten ist die Resonanz meist positiv, in traditionellen Konzernen kann es schwieriger sein. Trotzdem ist Offenheit wichtig, weil nur wir als Eltern sichtbar machen können, wo Vereinbarkeit an ihre Grenzen stößt.
Viele von uns trauen sich nicht, ehrlich zu sein, aus Angst, nicht professionell genug zu wirken. Doch oft zeigt sich, dass das Verständnis auf der anderen Seite größer ist, als wir denken. Ehrlichkeit kann sogar inspirierend wirken: Wenn du zu deinen Bedürfnissen stehst, ermutigst du andere, das Gleiche zu tun, z.B. Väter, die zum ersten Mal Elternzeit nehmen oder ihre Arbeitszeit reduzieren.
Gerade als Eltern und besonders als Väter haben wir hier eine gesellschaftliche Verantwortung. Wir müssen zeigen, dass Familie und Beruf nur dann gesund zusammengehen, wenn wir offen über unsere Grenzen sprechen. Diese Ehrlichkeit ist kein Schwächezeichen, sondern ein Schritt in Richtung echter Veränderung und gegenseitiger Unterstützung.
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