Der Kern liegt in einer klaren inneren Haltung: Es geht nicht primär um To-Do-Listen oder Werkzeuge, sondern um ständige Reflexion und das Anerkennen von Schuldgefühlen oder Scham. Es ist normal, dass du nicht immer alles perfekt hinbekommst und diese Anerkennung ist der erste Schritt, um bewusst Entscheidungen zu treffen.
Carsten Vonnoh betont, dass Selbstfürsorge oberste Priorität hat. Nur wer sein eigenes Nervensystem möglichst ruhig hält, kann auf die Kinder gelassen reagieren. Dazu gehört, dir bewusst Pausen zu erlauben, Schlaf ernst zu nehmen, Ablenkungen wie Social Media zu reduzieren und klare Grenzen zwischen Arbeit und Familie zu ziehen.
Frust und schlechte Laune sind normal, aber wichtig ist, dass sie nicht unkontrolliert auf die Kinder übertragen werden. Das gelingt, indem du deine Gefühle wahrnimmst, sie anerkennst und dann aktiv gestaltest: Tiefer atmen, kurz innehalten, entscheiden, wie du präsent bist. Wenn du einmal ein Meeting hast oder einen Auftrag erledigen musst, kannst du das offen kommunizieren: „Jetzt muss ich kurz arbeiten, danach bin ich wieder für euch da.“ Verlässlichkeit und Transparenz schaffen Vertrauen.
Wichtig ist auch, die Kinder als resilient zu sehen. Kurze Momente echter Präsenz, wie zuhören, spielen und kuscheln, gleichen viel aus, selbst wenn vorher Stress oder Fehler passiert sind. Es geht darum, jeden Tag neu zu entscheiden, wie du Vater oder Mutter sein willst, und gleichzeitig Raum für dich selbst zu haben.
Praktische Beispiele sind:
- Kinder früh ins Bett begleiten, aber danach eine halbe Stunde bewusst für dich nutzen.
- Coworking-Spaces nutzen, in denen Kinder spielen können, während du konzentriert arbeitest.
- Bewusste Offline-Zeiten einrichten, z.B. Router abschalten oder Smartphone weglegen.
So entsteht eine Balance zwischen verlässlicher Elternrolle und eigener Selbstfürsorge, die langfristig die Beziehung zu den Kindern stärkt und dir gleichzeitig Energie zurückgibt.
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