Du kannst dich auf Fritzboxen und Speedports grundsätzlich verlassen, wenn es um Schutz von außen geht: Sie blockieren unerwünschten Zugriff aus dem Internet durch integrierte Firewalls. Sie sind also nicht „schlecht“ und bieten für Privat- und Homeoffice-Nutzer/innen eine solide Grundabsicherung.
Allerdings gibt es entscheidende Einschränkungen:
Fehlende Netzsegmentierung
- Fritzboxen/Speedports bieten höchstens ein Gastnetz, das Geräte von deinem Hauptnetz trennt.
- Eine echte Segmentierung innerhalb des Hauptnetzes oder granularer Zugriff auf einzelne Geräte existiert nicht.
- Wenn ein Gerät kompromittiert ist, können Angreifer/innen theoretisch seitwärts auf andere Geräte zugreifen (z.B. NAS, Arbeitsrechner, Fernseher).
UPnP & Portfreigaben
- UPnP erlaubt Geräten automatisch, Ports am Router zu öffnen.
- Das ist bequem, aber unsicher: Ein Trojaner oder kompromittiertes Gerät kann diese Funktion nutzen, um unbemerkt Zugriff zu erhalten.
Eingeschränkte Gastnetz-Funktionen
- Geräte im Gastnetz können oft untereinander kommunizieren, wenn die Konfiguration nicht korrekt ist.
- Granulare Zugriffsrechte (z.B. nur Surfen erlauben, aber kein FTP oder Mail) sind meist nur rudimentär möglich.
Komfort vs. Sicherheit
- Fritzboxen bieten viele Funktionen: WLAN, DECT, Switch, Modem, Kindersicherung.
- Sicherheitstechnisch sind sie jedoch nur begrenzt professionell: Komfort und Benutzerfreundlichkeit stehen im Vordergrund, echte Unternehmenssicherheit nicht.
Für private oder kleine Arbeitsumgebungen reicht eine Fritzbox oder ein Speedport oft aus, solange du sie korrekt konfigurierst (Gastnetz, UPnP deaktivieren, sichere Passwörter). Für ein professionelles Büronetzwerk oder wenn mehrere Geräte sensible Daten enthalten, lohnt sich der Einsatz spezialisierter Hardware mit echter Segmentierung, granularen Sicherheitsregeln und umfangreichen Monitoring-Funktionen.
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