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Jimdo-ifo-Index für September 2025 Schwache Umsätze, gesunkene Erwartungen: Geschäftsklima bei Selbstständigen trübt sich deutlich ein

Das Geschäftsklima unter Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmen in Deutschland ist im September deutlich abgerutscht, von minus 13,8 auf minus 19,8 Punkte. Wie der aktuelle Jimdo-ifo Geschäftsklimaindex zeigt, bewerten die Selbstständigen sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch ihre Erwartungen spürbar negativer als im Vormonat: Die Lageeinschätzung sank um 5,9 Punkte auf minus 15,1, die Erwartungen gingen um 6,0 Punkte zurück und liegen nun bei minus 24,3. 

Wie erlebst du die aktuelle Situation? Spiegelt sich die Entwicklung in deiner Selbstständigkeit wider? Teile deine Erfahrungen unten in den Kommentaren.

Das Geschäftsklima der Selbstständigen (grün) ging im September deutlich zurück.

In der Gesamtwirtschaft trübte sich das Geschäftsklima ebenfalls ein: Nach fünf Anstiegen in Folge sank der Index von minus 5,7 auf minus 8,3 Saldenpunkte. „Die Hoffnung auf wirtschaftliche Erholung erhielt damit einen deutlichen Dämpfer“, sagt Katrin Demmelhuber vom ifo Institut.

VGSD sieht dringenden Handlungsbedarf

Wir als Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland e. V. (VGSD) sehen dringenden Handlungsbedarf. Unser Vorstandsvorsitzender Andreas Lutz betont: „Entscheidend dafür, wie sich die Stimmung unter Selbstständigen in den nächsten Monaten entwickelt, wird nicht zuletzt die Haltung der Bundesregierung zur Aktivrente sein. Bleibt es dabei, dass angestellte Rentner ab nächstem Jahr 2.000 Euro pro Monat steuerfrei dazuverdienen können, selbstständige Rentner aber die vollen Steuern bezahlen müssen, wäre das ein verheerendes Signal – und würde den Rückgang der Selbstständigkeit in Deutschland weiter beschleunigen.

Die Geschäftslage der Selbstständigen (grün) verschlechterte sich im September deutlich.
Auch die Erwartungen der Selbstständigen (grün) für die Zukunft verdunkelten sich.

Wachsende Unsicherheit, restriktiverer Zugang zu Krediten
Die wirtschaftliche Unsicherheit unter Selbstständigen hat im September leicht zugenommen: 30,4 % der Befragten konnten ihre Geschäftsentwicklung nur schwer einschätzen (August: 30,1 %). 

Gleichzeitig berichten deutlich mehr Selbstständige von Schwierigkeiten beim Zugang zu Krediten. Der Anteil derjenigen, die aktuell Kreditverhandlungen führen, stieg auf 10,8 % (August: 9,6 %). Von ihnen bewerteten 45,1 % die Kreditvergabe als restriktiv – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem zweiten Quartal, in dem dieser Wert bei 34,9 % lag. Zum Vergleich: In der Gesamtwirtschaft liegt dieser Anteil aktuell bei nur 29,1 % (hier ist allerdings der Anteil der Unternehmen, die Kreditverhandlungen führen, mit 25,5% höher.)

Der Anteil derer, die Kredtiverhandlungen führte, erhöhte sich bei den Selbstständigen,…
… aber deutlich mehr Selbstständige bezeichneten die Vergabepraxis der Banken als restriktiv.

 „Die gleichzeitige Verschlechterung von Erwartungen, Geschäftslage, Kreditzugang und Unsicherheit ist eine alarmierende Entwicklung - aber leider eine, die zu erwarten war”, sagt Matthias Henze, CEO und Mitgründer von Jimdo. “Wie tiefgreifend das strukturelle Problem der Selbstständigen ist, zeigt die aktuelle IAB-Prognose*: Demnach wird die Zahl der Selbstständigen 2025 auf rund 3,66 Millionen und 2026 auf 3,62 Millionen zurückgehen – der niedrigste Stand seit 1992. Und dennoch bleibt der politische Handlungswille bislang aus. Dabei wird übersehen, dass Selbstständige ein zentraler Teil des dringend nötigen Aufschwungs sind und eine tragende Säule wirtschaftlicher Resilienz.” (*Quelle: IAB-Kurzbericht 19|2025, September 2025)

Fast alle Branchen sind betroffen

Im Dienstleistungssektor ist der Klimaindikator im September deutlich weiter ins Minus gerutscht. Die aktuelle Lage wurde mehrheitlich negativ eingeschätzt, und auch die Umsatzentwicklung sowie die Erwartungen trübten sich weiter ein. Auf Branchenebene verschlechterte sich die Situation fast überall. Lediglich bei der Kreativberufen gab es eine leichte Verbesserung. Im Bereich Werbung/Marktforschung blieb die Lage stabil.


Im Einzelhandel ist das Geschäftsklima besonders deutlich gesunken. Sowohl die laufenden Geschäfte als auch die Geschäftsaussichten wurden negativer bewertet, und die Umsätze lagen vielerorts spürbar unter dem Vorjahresniveau.

Nur bei einziger Branche überwiegt eine positive Lagebeurteilung. Erwartungen und Klima sind bei allen Branchen im negativen Bereich.

Als Vereinsmitglied kannst du in der folgenden Präsentation für jede Branche die Entwicklung von Klima, Lage und Erwartungen über die letzten 24 Monate verfolgen. Für diesen Zeitraum findest du auch die Entwicklung der Preiserwartungen, der Umsätze, des Auftragsbestands, der wahrgenommenen Unsicherheit sowie der Kreditnachfrage und als wie restriktiv die in den letzten drei Monaten geführten Kreditgespräche wahrgenommen wurden.

Ergebnisse im Detail (23 Grafiken):

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Dass das ifo Institut gemeinsam mit Jimdo und VGSD jeden Monat differenziert nach kleinen und großen Unternehmen über Geschäftslage, -erwartungen, -klima und andere wichtige Entwicklungen berichten kann, verdanken wir dem Engagement vieler Vereinsmitglieder, die sich für das ifo-Panel registriert haben und regelmäßig online einen kurzen Fragebogen ausfüllen. Willst auch du mitmachen und zu mehr Transparenz über die wirtschaftliche Situation von Solo- und Kleinstunternehmer/innen beitragen? Hier erfährst du, wie das geht!

Deine Meinung ist gefragt!

Spiegelt sich die Entwicklung in deinem Business wider? Was sind aus deiner Sicht Gründe für die schwache Umsatzentwicklung, die gesunkenen Erwartungen etc. im September? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!

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