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Die neuen Gesichter im Bundestag Deutlich weniger Frauen!

Wer sind unsere neuen Ansprechpartner im frisch gewählten Bundestag?

Die traurigste Statistik betrifft den Frauenanteil im 19. Deutschen Bundestag. Der sinkt dramatisch von 37,3 auf nur noch 30,8%. Einen wesentlichen Anteil daran hat die AfD, die nur einen Frauenanteil von 11,7% aufweist.

Kürschners Volkshandbuch ist kostenlos und listet die 709 neuen MdBs mit Foto auf. Wir haben sie uns genau angeschaut.

Aber auch die FDP hat vergleichsweise wenige Frauen auf aussichtsreichen Plätzen aufgestellt: Nur 22,5% der Abgeordneten sind weiblich – immerhin etwas mehr als bei CDU/CSU (19,9%).

Bei Grünen und Linken sind die Frauen in der Mehrheit

Den Schnitt heben SPD (41,8%) sowie insbesondere Grüne (53,6%) und Linke (58,2%).

Selbst wenn man die beiden neuen, männerdominierten Fraktionen herausrechnet und nur die Fraktionen betrachtet, die schon im letzten Bundestag vertreten waren, ist der Frauenanteil von 37,3 auf 35,3% gesunken.

Nicht mal jeder dritte Abgeordnete eine Frau: Das bestätigt sich auch beim Durchblättern von Kürschners Volkshandbuch, aus dem einige der Statistiken in diesem Beitrag stammen. Das kostenlose PDF zeigt alle 709 Abgeordneten mit Foto – sortiert nach dem Nachnamen, mit Partei, Beruf, Wohnort und Wahlkreis sowie Geburtsdatum.

Wahlkreis versus Landesliste

Je nach Partei spielt bei den Politikern ein aussichtsreicher Wahlkreis oder aber ein aussichtsreicher Landeslistenplatz die wichtigere Rolle. Bei der Union ist es definitiv der Wahlkreis: 94% der Abgeordneten wurde direkt mit der Mehrheit der Stimmen im Wahlkreis gewählt. Nur 15 Abgeordnete kamen über die Landesliste in den Bundestag, das ist im Schnitt gerade mal einer pro Bundesland.

Das andere Extrem ist die FDP: Sie hat kein Direktmandat erzielt, alle 80 Abgeordnete kamen über die Landeslisten an ihr Mandat, also ausschließlich über die Zweitstimme.

Die anderen kleinen Parteien gewannen in mindestens einem Wahlkreis die Mehrheit: Die Grünen in einem, die AfD in drei, die Linke in fünf. Die SPD gewann 59 Wahlkreise (39% ihrer Abgeordeten).

Der hohe Anteil der direkt gewählten Abgeordneten bei der Union ist auch der Grund dafür, dass das Parlament mit 709 Abgeordneten dieses Mal besonders groß ist (im letzten Bundestag waren es nur 631):

Jeder direkt gewählte Abgeordnete erhält ein Mandat. Trotzdem darf die Partei mit den meisten Direktmandaten prozentual nicht mehr Abgeordnete haben als es ihr nach ihrem Stimmanteil zusteht. Um dies auszugleichen erhalten die anderen Parteien entsprechend mehr Mandate.

Welche sozialen Medien nutzen die Abgeordneten?

Für unsere Lobby-Arbeit ist natürlich interessant, welche sozialen Medien unsere Abgeordneten nutzen. Dass Facebook an der Spitze des Ranking steht, wird euch sicher nicht verwundern:

  • Facebook 460 (65%)
  • Twitter 268 (38%)
  • XING 52 (7%)
  • YouTube 26 (4%)
  • Flickr 7 (1%)
  • Kein soziales Medium nutzen (soweit bekannt) 156 (22%)

Eine eigene Website haben übrigens 617 MdBs (87%).

Neulinge versus alte Hasen

Bei AfD und FDP sind alle Abgeordneten (100%) in dem Sinne Neulinge, dass sie im letzten Bundestag nicht vertreten waren (möglicherweise aber in früheren Bundestagen, in Landesparlamenten oder dem EU-Parlament).

Abgesehen davon hat die Linke mit 39,1% den höchsten Anteil an Newcomern, gefolgt von Grünen (26,9%) und CDU/CSU (19,1%). Die geringste Fluktuation hat die SPD-Fraktion. Nur 15% kommen neu hinzu, 85% kennen sich schon aus der letzten Legislaturperiode.

Insgesamt sind 40,8% (289) Abgeordnete neu im Parlament. Bei den Parteien, die schon im letzten Bundestag vertreten waren, liegt der Anteil bei 21,5% (115).

Die Zahlen klingen abstrakt. Für uns bedeuten sie ganz konkret, dass wir - positiv formuliert - viele neue Chancen haben, Beziehungen zu Abgeordneten aufzubauen... Das ist ein Grund, warum wir eine Abgeordneten-Datenbank aufgebaut haben und uns die neu gewählten Abeordneten ganz genau anschauen.

Anteil der Abgeordneten aus ostdeutschen Flächenländern

Je nach Partei sehr unterschiedlich ist auch der Anteil der Ostdeutschen bzw. genauer gesagt der Bundestagsabgeordneten aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen an allen Abgeordneten der jeweiligen Fraktion. (Eine „Aufteilung“ Berlins wollten wir nicht vornehmen.)

  • AfD 28 (29,8% aller AfD-Abgeordneten)
  • Linke 20 (29,0%)
  • CDU/CSU 44 (17,9%)
  • FDP 10 (12,5%)
  • SPD 16 (10,5%)
  • Grüne 6 (9,0%)
  • Insgesamt 124 (17,5%)

Angesicht der hohen Anteile der AfD in Ostdeutschland verwundert nicht, dass sie obige Liste anführt. Erstaunlich ist der sehr niedrige Anteil der SPD in den neuen Bundesländern.

Alter

Der jüngste Abgeordnete ist Roman Müller-Böhm (FDP) mit 24 Jahren, der älteste Wilhelm von Gottberg (AfD) mit 77 Jahren.

So ist die Altersverteilung im neuen Bundestag:

  • Bis einschließlich 30 Jahre: 21 (3%)
  • Bis 40 Jahre: 125 (18%)
  • Bis 50 Jahre: 228 (32%)
  • Bis 60 Jahre: 230 (32%)
  • Bis 70 Jahre: 95 (13%)
  • Älter: 10 (1%)

Das Durchschnittsalter beträgt 49,4 Jahre – und wird bis zum Ende der Legislaturperiode wohl auf etwas mehr als 53 Jahre zunehmen.

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