Über 500 Anmeldungen sind für die Telko zur geplanten Altersvorsorgepflicht bei uns eingegangen, Details zur Regelung waren in der vergangenen Woche in den Medien durchgesickert. "Was kommt auf uns zu? Was muss sich unbedingt noch ändern?" – darüber informierte uns daher unser Vorstand Andreas Lutz am Dienstag im Gespräch mit den Moderatoren Lars Bösel und Antje Eichhorn. Andreas, der im vergangenen Jahr an sieben Fachgesprächen zum Thema im Bundesarbeitsministerium teilgenommen hatte, erläuterte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie die Regelungen aussehen werden, würde es allein nach dem Ministerium gehen.
Wer überhaupt betroffen sein wird? Andreas machte deutlich, dass es hier nicht nur um hauptberuflich, sondern auch um nebenberuflich Selbstständige und sogar um Selbstständige mit Angestellten gehen wird. "Bestandsselbstständige" sollen ab einem Alter von 35 Jahren unbehelligt bleiben, aber wer etwa mit 65 neu gründet oder seine Selbstständigkeit unterbricht, wird der Altersvorsorgepflicht unterliegen. Welche Möglichkeit es dennoch geben dürfte, sich auch als jüngerer "Bestandsselbstständiger" befreien zu lassen, verriet Andreas ebenfalls. Er wies darauf hin, dass die Regelungen auch deshalb bedeutsam sind, weil die Einführung der AV-Pflicht auch eine Reform desStatusfeststellungsverfahrens umfasst und weitere Erleichterungen bei den GKV-Beiträgen erwartet werden dürfen.
Wie hoch werden die Beitragszahlungen sein? Welche Regelungen gelten für Gründer? Nach der Klärung vieler weiterer Fragen und einer Bewertung des Für und Wider der geplanten AVP wurden auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer befragt, welche politischen Forderungen ihnen am wichtigsten erscheinen – mit spannendem Ergebnis.
Wann müssen wir also mit der Altersvorsorgepflicht rechnen? Das erläuterte Andreas für den Fall, dass es zu einer schnellen Einigung mit der Union kommt und das Gesetz somit nicht Gegenstand des Wahlkampfs wird. Vereinsmitglieder können den Mitschnitt kostenfrei ansehen.
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Diese Fragen wurden beantwortet
- Gleich vorweg: Welche Änderungen sind in Bezug auf das Statusfeststellungsverfahren geplant? Wird das Gesetz für mehr Rechtssicherheit sorgen?
- Wer wird nach aktuellem Stand betroffen sein, wer nicht? Wann soll das Gesetz überhaupt in Kraft treten?
- Was passiert bei bereits Selbstständigen, die privat für ihr Alter vorgesorgt haben?
- Was passiert mit Gründern? Gilt für diese auch eine Altersgrenze?
- Wie hoch ist die finanzielle Belastung für die betroffenen Selbstständigen? Bei wem besteht die Gefahr einer finanziellen Überforderung?
- Welche Alternative zur Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung wird es geben? Wie attraktiv ist diese "Opt-out-Möglichkeit"?
- Viele Selbstständigen leiden unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Wie bewertest du das Gesetzvorhaben vor diesem Hintergrund?
- Welche Änderungen müssen wir unbedingt erreichen?
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