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Förderkreis Gründungsforschung "Meine erste Beirats-Sitzung"

Im letzten Newsletter hatte ich (Andreas Lutz) über meine Wahl in den neu eingerichteten Beirat des Förderkreis Gründungs-Forschung e.V. (FGF) berichtet, der führenden und mitgliederstärksten wissenschaftlichen Vereinigung für Unternehmensgründung und Entrepreneurship im deutschsprachigen Raum. Ihr gehören 124 Professoren für Entrepreneurship in Deutschland an, weitere in Österreich und der Schweiz.

Zurück an der Uni

Es sei mir erlaubt, die Beiratsstizung humorvoll im Stil eines Schulaufsatzes zu beschreiben. Da manches in vertraulicher Runde besprochen wurde, bitte ich auch gleich um Verständnis, dass ich mich an manchen Stellen auf Andeutungen beschränke. Es ist mir aber wichtig, dass ich zumindest ein wenig Transparenz schaffen kann und Ihr ein Gefühl dafür bekommt, was man durch die Mitwirkung in solchen Gremien bewirken kann. Keine Sorge, ich werde nicht über jede Beiratssitzung so ausführlich schreiben...

Am Donnerstag, 23.10. fand in München die erste (jährliche) Beitratssitzung statt. Nach meiner Zählung hatten von den Anwesenden knapp die Hälfte einen Professorentitel. Hochrangig vertreten waren auch der DIHK, die Sparkassen, Verbände wie der BVK (Bundesverband Deutscher Kapitalgesellschaften e.V.) und das ARD-Fensehen (Liste aller Beirats-Mitglieder).

Mehrere Teilnehmer kamen von Organisationen, die unternehmerisches Denken an Schulen und Hochschulen vermitteln. Außerdem: Ein überaus erfolgreicher "Seriengründer", ein Hochschul-Ausgründer und ich - letztlich als einziger Vertreter der Einzel- und Kleinunternehmen. Viele der Anwesenden kannten sich schon von diversen anderen Ausschüssen und politischen Gremien.

Noch Luft nach oben

Bei der kurzen Vorstellung unseres Verbands bekam ich zu hören: "Was, nur knapp 600 Mitglieder angesichts von mehreren Millionen Selbstständigen? Da ist aber noch Luft noch oben..." - In Bezug auf Einzelunternehmer und Freiberufler bin ich ja manche flapsige Bemerkung in solchen Zirkeln gewohnt. Als dann die Mitgliederentwicklung des FGF (17 Mitglieder im zweiten Jahr, heute rund 320) referiert wurde, hatte ich die Lacher auf meiner Seite mit: "Jetzt fühle ich mich nicht mehr ganz so schlecht mit unseren 600 Mitgliedern..."

Die kleine Anekdote zeigt, dass die Mitgliederzahl in politischen Gremien eine wichtige Rolle spielt. Es zeigt sich aber auch, dass wir mit unserer Mitgliederentwicklung auf einem guten Weg sind. Auch den bereits erwähnten BVK mit seinen rund 300 Mitgliedern haben wir bereits überholt, freilich liegt der Mitgliedsbeitrag dort in einer Höhe, dass man sich als Geschäftsführerin die ehemalige ZDF-Journalistin und Seehofer-Pressesprecherin Ulrike Hinrichs leisten kann.

Es gab einzelne weitere Bemerkungen, die mir als Vertreter von Gründern und "kleinen" Selbstständigen nicht gefallen haben. Durch meine Teilnahme hatte ich die Möglichkeit, darauf in der Runde oder anschließend im persönlichen Gespräch direkt zu reagieren. Ich fühlte mich ein bißchen so, wie wahrscheinlich die erste Frau in einem reinen Männergremium, die sicherlich auch nicht über jeden Scherz mitlachen konnte. Allein die Anwesenheit macht in solchen Fällen einen entscheidenden Unterschied. Das ist ein nicht unwesentlicher Grund, warum wir erreichen wollen, dass in möglichst vielen solchen Gremien auch Vertreter von Klein- und Einzelunternehmen präsent sind und unsere Sache selbstbewusst vertreten.

Ein interessantes Netzwerk, indem wir eine konstruktive Rolle spielen können

Es ist mir wichtig zu sagen, dass die Anwesenden natürlich eine große Leidenschaft für unternehmerisches Denken eint und somit eine gute Basis für Networking besteht. Sicherlich wird der eine oder andere Kontakt für den VGSD noch von Vorteil sein. Es ist wichtig, die Motive und Ziele der Gesprächspartner zu verstehen, etwa um gezielt eine Zusammenarbeit vorschlagen zu können. Für das Networking war am Rande und im Anschluss beim (selbst bezahlten) Abendessen dann auch noch einige Gelegenheit.

Der FGF e.V. steht letztlich vor ganz ähnlichen Herausforderungen wie der VGSD und jeder Verband mit überschaubarem Budget, der zu einem großen Teil von dem ehrenamtlichem Engagement seiner aktiven Mitglieder abhängt. Auch hier gab es große Offenheit und Interesse an unseren Erfahrungen.

Ich glaube wir können als VGSD im FGF eine konstruktive Rolle spielen. Unsere Ziele sind dabei,

  • dass Entrepreneurship neben den Themen Mittelstand und Innovation weiter ein zentrales Forschungsthema bleibt,
  • dass die realen Probleme kleiner und kleinster Unternehmen von der Wissenschaft verstanden und untersucht werden,
  • mittelbar wollen wir damit erreichen, dass politische Entscheidungen fundiert - und nicht auf Basis von Vorurteilen getroffen werden.

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