Es gibt nicht den einen Weg mit Social Media und auch nicht die eine perfekte Alternative ohne. Stattdessen gibt es viele individuelle Möglichkeiten, dein Marketing so zu gestalten, dass es zu dir, deinen Ressourcen, deinen Stärken und deinen Werten passt. Die zentrale Frage lautet also: Was funktioniert für dich und warum?
Ein hilfreicher Ansatz ist es, deine Customer Journey in drei Phasen zu unterteilen:
- Anziehungsphase: Wie wirst du gefunden?
- Beziehungsphase: Wie baust du Vertrauen auf?
- Verkaufsphase: Wie gewinnen Interessent/innen das Vertrauen, bei dir zu kaufen?
Phase 1: Sichtbar werden ohne Social Media
Statt Social Media kannst du auf Kanäle setzen, die oft nachhaltiger wirken:
- Podcasting: Wenn du gerne sprichst, ist ein eigener Podcast ideal. Du kannst deine Themen in die Welt bringen und über Interviews auch neue Zielgruppen erreichen. Viele Menschen suchen direkt in Podcast-Apps nach Stichworten. Diese Plattformen funktionieren wie Suchmaschinen.
- Website, Blog & SEO: Eine eigene Website bleibt deine wichtigste digitale Heimat. Mit gutem SEO und relevanten Blogartikeln kannst du langfristig organischen Traffic aufbauen, auch KI hat daran bisher nichts Grundsätzliches geändert. Beispiel: Ein einziger Blogartikel kann Tausende neue Besucher/innen bringen, wenn das Thema aktuell oder gut positioniert ist.
- OPA-Strategie (Other People’s Audiences): Statt zu warten, dass du entdeckt wirst, kannst du gezielt Gastbeiträge schreiben, Interviews geben oder Vorträge halten, bei Podcasts, Blogs oder Veranstaltungen, die deine Zielgruppe ohnehin schon nutzt. Wichtig: Du musst nicht eingeladen werden, du darfst selbstbewusst pitchen.
Phase 2: Vertrauen aufbauen
- Newsletter: Newsletter haben oft höhere Öffnungs- und Klickraten als Social Media. Du kannst regelmäßig wertvolle Inhalte senden, Fragen stellen, Feedback einholen und so eine persönliche Verbindung aufbauen. Viele, die keine sozialen Medien nutzen, bezeichnen ihren Newsletter als ihre Community.
- Kooperationen: Tausche dich mit Kolleg/innen aus, organisiere gemeinsame Webinare oder Projekte. Das ist oft viel authentischer und effektiver als Likes oder Kommentare auf Instagram.
Phase 3: Verkaufen
- Empfehlungsmarketing: Zufriedene Kund/innen sind deine besten Verkäufer/innen. Gute Arbeit spricht sich herum, besonders, wenn du sichtbar und greifbar bleibst.
- Kooperationsnetzwerke: Arbeite mit anderen Selbstständigen zusammen, die ergänzende Angebote haben (z.B. Texterin & Webdesignerin). Ihr könnt euch gegenseitig empfehlen oder gemeinsame Produkte entwickeln.
Du musst nicht auf Social Media verzichten, aber du solltest dir bewusst machen:
- Es gibt Alternativen.
- Es gibt keinen Standardweg.
- Und: Deine Stärken, Ressourcen und Werte dürfen die Grundlage für deine Marketingstrategie sein.
Wenn du z.B. gerne schreibst, warum solltest du dich dann ständig zu Video-Content zwingen? Wenn du Community liebst, aber mit Instagram kämpfst, warum nicht mit einem Newsletter oder Podcast starten? Dein Marketing darf zu dir passen und darf sich mit dir entwickeln. Erfolgreiches Marketing funktioniert auch ohne Social Media. Wichtig ist nur, dass es dein eigener, informierter und ehrlicher Weg ist.
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