Das Geschäftsklima unter Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmen hat sich im August leicht verbessert: Der Jimdo-ifo Geschäftsklimaindex stieg von minus 16,9 Punkten im Juli auf minus 13,8 Punkte im August. Dennoch bleibt er weiter deutlich unter der Gesamtwirtschaft (minus 5,5).
Gegenüber April ist der Klimaindikator rund zehn Punkte gestiegen. Damals lag er bei minus 23,8 Punkten. Er setzt sich zusammen aus den Bewertungen von Geschäftslage einerseits und -erwartungen andererseits.
Vor allem Lage wird weniger schlecht eingeschätzt
Die Befragten bewerteten ihre aktuelle Lage seltener negativ (minus 9,2 Punkte nach minus 13,1), und auch die Erwartungen fielen etwas weniger pessimistisch aus (minus 18,3 Punkte nach minus 20,6). Im August gaben 30,1 Prozent der Selbstständigen an, dass es ihnen schwerfällt, ihre Geschäftsentwicklung vorherzusagen (Juli: 29,0 Prozent).
In der Gesamtwirtschaft hellte sich die Stimmung ebenfalls etwas auf, insbesondere getrieben durch positivere Erwartungen. Der Index verbesserte sich auf minus 5,5 Punkte (Juli: minus 6,4). "Die Erholung der deutschen Wirtschaft bleibt schwach", kommentiert Katrin Demmelhuber vom ifo Institut.
VGSD fordert Hinwendung zu Wirtschafts- und Sozialpolitik
Der Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD) fordert konkrete politische Schritte. Vorstandsvorsitzender Andreas Lutz sagt: "Auf die Bundestagswahl und die Regierungsbildung folgten eine lange Sommerpause und eine starke Fokussierung auf außenpolitische Themen. Jetzt ist es Zeit, sich der Wirtschafts- und Sozialpolitik zuzuwenden. Wir brauchen dringend positive Impulse für die 90 Prozent der Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, für die der Regierung noch immer eine Strategie fehlt. Gerade in diesem Bereich – ebenso wie bei der geplanten Sozialstaatsreform – muss die Regierung zeigen, dass sie handlungsfähig ist."
Entwicklung des Geschäftsklimas nach Branchen
Im Dienstleistungssektor stieg der Klimaindikator im August auf minus 6,4 Punkte (Juli: minus 7,8). Die Geschäftslage verbesserte sich auf plus 2,4 Punkte, die Erwartungen auf minus 14,9 Punkte. Besonders im Gastgewerbe, bei Freiberuflern und in der Unternehmensberatung hellte sich die Lage deutlich auf, während sich die Stimmung in der Reisebranche eintrübte. Trotzdem verblieb das Gastgewerbe auf dem letzten Platz unseres Branchenrankings.
"Dass die Selbstständigen ihre aktuelle Lage wieder etwas positiver einschätzen, ist ein wichtiges Signal", sagt Matthias Henze, CEO und Mitgründer von Jimdo. "Dennoch bleibt der Index weit im Minus und der Abstand zur Gesamtwirtschaft erheblich. Solange strukturelle Probleme wie Bürokratie, fehlende Absicherung und unfaire Rahmenbedingungen ungelöst sind, bleibt die wirtschaftliche Basis Deutschlands geschwächt."
Als Vereinsmitglied kannst du in der folgenden Präsentation für jede Branche die Entwicklung von Klima, Lage und Erwartungen über die letzten 24 Monate verfolgen. Für diesen Zeitraum findest du auch die Entwicklung der Preiserwartungen, der Umsätze, des Auftragsbestands, der wahrgenommenen Unsicherheit sowie der Kreditnachfrage und als wie restriktiv die in den letzten drei Monaten geführten Kreditgespräche wahrgenommen wurden.
Ergebnisse im Detail (23 Grafiken):
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