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Studie Kleine Betriebe finden am schwersten neue Mitarbeiter

Kleine Betriebe bieten mehr als die Hälfte aller offenen Stellen in Deutschland an. Zugleich haben sie überdurchschnittlich häufig Probleme, ihre Stellen zu besetzen. Dies zeigt eine Studie des zur Bundesagentur für Arbeit gehörigen Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

  • In kleinen Betrieben mit weniger als 50 Mitarbeitern bleiben 23 Prozent der Stellenbesetzungsprozesse ohne Erfolg.
  • In mittleren Betrieben mit 50 bis 249 Mitarbeitern werden elf Prozent der Stellenbesetzungsprozesse abgebrochen,
  • in großen Betrieben mit mehr als 250 Mitarbeitern lediglich zwei Prozent.

Was sind die Ursachen?

  • Kleine Betriebe suchen auf weniger Wegen nach Personal: Während mittlere und große Betriebe durchschnittlich auf vier Wegen suchen, beispielsweise über eigene Mitarbeiter, Stellenanzeigen in Zeitungen, die Arbeitsagenturen und Online-Stellenbörsen, sind es bei kleinen Betrieben im Durchschnitt nur zwei Suchwege.
  • Konkret am Beispiel: Große Betriebe schreiben  doppelt so häufig Stellen in Online-Stellenbörsen aus wie kleine Betriebe. Auch Stellenanzeigen in Zeitungen und Zeitschriften schalten kleine Betriebe deutlich seltener, und selbst die kostenlosen Dienste der Arbeitsagenturen nutzen sie weniger als mittlere und große Betriebe.

Entsprechend ist die Zahl der Bewerbungen geringer, die ein kleiner Betrieb erhält, und das Risiko größer, dass sich darunter kein geeigneter Kandidat befindet.

Wie lange dauert die Personalsuche?

Die folgenden Mittelwerte geben eine Orientierung, wie viele Wochen man für die Besetzung einer Stelle kalkulieren muss:

  • Kleine Betriebe: 11 Wochen im Erfolgsfall, sonst 16 Wochen
  • Mittlere Betriebe: 9 Wochen im Erfolgsfall, sonst 13 Wochen
  • Große Betriebe: 12 Wochen im Erfolgsfall, sonst 18 Wochen

Wie viele Bewerber melden sich, wie viele sind geeignet

Im Fall erfolgreicher Stellenbesetzungen fand die Studie folgende Durchschnittswerte:

  • Kleine Betriebe: 9 Bewerber, davon 3 geeignet
  • Mittlere Betriebe: 14 Bewerber, davon 4 geeignet
  • Große Betriebe: 23 Bewerber, davon 7 geeignet

Beziehungen sind für kleine Unternehmen erfolgreichster Suchweg

Unabhängig von der Größenklassse suchen rund die Hälfte aller Unternehmen (auch) über eigene Mitarbeiter und persönliche Kontakte. Die kleinen Unternehmen sind dabei besonders erfolgreich (auch weil sie oft keine anderen Suchwege verwenden). In drei Viertel aller Fälle, in denen sie über Kontakte und Empfehlungen suchen, werden sie auf diese Weise fündig. Bei mittleren Betrieben führt dieser Weg in jedem zweiten, bei großen Unternehmen in jedem dritten Fall zum Ziel.

  • Kleine Betriebe: 49% nutzen diesen Weg, Erfolgsquote: 77%
  • Mittlere Betriebe: 47% nutzen diesen Weg, Erfolgsquote: 53%
  • Große Betriebe: 50% nutzen diesen Weg, Erfolgsquote 31%

Handlungsempfehlungen des IAB: Netz weiter werfen

  • Die IAB-Forscher empfehlen, Inserate für offene Stellen stärker überregional zu verbreiten, beispielsweise über Online-Stellenbörsen.
  • Auch ein vermehrter Kontakt zur Arbeitsagentur erscheine erfolgversprechend.
  • Nicht zuletzt sei die Mitarbeiterbindung eine Stellschraube, an der kleine Betriebe drehen können.

Geheimtipp: Gute Arbeitbedingungen

„Gerade weil das Budget in kleinen Betrieben häufig eingeschränkter ist als in großen, können gute Arbeitsbedingungen – beispielsweise durch eine leichte Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder die Möglichkeiten eigenverantwortlichen Arbeitens – ein zentrales Argument im Wettbewerb um geeignete neue Mitarbeiter sein“, schreiben die IAB-Forscher.

Vollständiger Bericht mit weiteren Anregungen: http://doku.iab.de/kurzber/2013/kb1013.pdf.

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