Zum Inhalt springen
VGSD-Netzwerktag mit Barcamp am 14./15. Oktober in Frankfurt: zu 80% ausverkauft Jetzt Platz sichern
Mitglied werden

Warum bist du selbstständig? - David Eickelberg, Experte für Live-Kommunikation "Ich mache die Dinge so, wie ich sie mir vorstelle"

David Eickelberg ist seit Jahrzehnten in der Kultur- und Veranstaltungsbranche zuhause.

David Eickelberg hat sich 2016 selbstständig gemacht. Seit Jahrzehnten arbeitet er in der Kultur- und Veranstaltungsbranche und konnte durch vielfältige Projekte einen großen Erfahrungsschatz gewinnen. Im Angestelltendasein ärgerte ihn, dass Kreativität und eigene Ideen wenig Wertschätzung fanden - so folgte der Entschluss, selbstständig zu werden.

2020 war durch die Corona-Krise ein hartes Jahr für ihn, doch trotzdem ist David seinem Beruf treu geblieben, denn: Aufgeben zählt nicht!

Zuhause in der Kultur- und Veranstaltungsbranche

Mein Name ist David Eickelberg, ich bin seit September 2016 selbstständig und möchte keine Sekunde davon missen. Seit 1986 ist die Kultur- und Veranstaltungsbranche mein Zuhause und in dieser Zeit habe ich wohl kaum etwas von dem ausgelassen, was man in diesem Bereich machen kann: Örtlicher Veranstalter, Musikmanagement und -promotion, Musicalvermarktung und -vertrieb, Event- und Kongressagenturen – das sind wohl die wichtigsten Stichworte bzw. Stationen, auch wenn es noch eine Menge mehr waren.

Den finalen Entschluss für die Selbstständigkeit habe ich im Sommer 2016 gefasst, nachdem ich zu dieser Zeit in meiner letzten angestellten Tätigkeit als Vertriebsleiter bei einem großen Event-Ausstatter in Berlin gekündigt wurde. Wieder einmal waren die Vorstellungen eines Geschäftsführers weit von dem entfernt, was ich persönlich für meine Tätigkeit und den entsprechenden Erfolg des Unternehmens gesehen hatte. Und wieder einmal zeigte sich, dass allzu oft persönliche Befindlichkeiten „wichtiger“ sind als die Expertise eines Angestellten zuzulassen.

"Fegefeuer der Eitelkeiten" statt freier Ideenwettbewerb

Besonders in den zehn Jahren, in denen ich in der elterlichen Agentur gearbeitet habe, habe ich gelernt und verinnerlicht, was ein wirklich kooperativer Führungsstil ist: Menschen zu fördern und zu fordern, aber nicht zu gängeln. Ideen zuzulassen, auch wenn sie besser als die eigenen sind. Das ist mir danach leider nie mehr untergekommen. Früher oder später wurde jedes Angestelltenverhältnis zu einem „Fegefeuer der Eitelkeiten“.

Das führte bei mir zu dem Entschluss, von nun an die Dinge so zu machen, wie ich sie mir vorstelle:

  • Offen, klar und glaubwürdig mit Kunden wie Suppliern gleichermaßen umzugehen.
  • Netzwerke zu pflegen, auch wenn kein unmittelbarer Nutzen dabei herausspringt.
  • Neue Dinge wagen!
  • Nie aufhören zu lernen!
  • Wissen mit Anderen teilen - denn Wissen ist das Einzige, was sich durch Teilen vermehrt!
  • Und vor allem: Nicht für Kunden oder Projekte zu arbeiten, hinter denen ich nicht zu 100 Prozent stehen kann.

Herausforderung: Bedenken auf Kundenseite zerstreuen

Die größte Herausforderung war, den vielen Menschen, die mich als angestellter (Senior) Projektleiter aus den Jahren zuvor kannten, klarzumachen, dass meine Arbeit nicht anders oder schlechter wäre, nur weil ich die Dinge jetzt „allein“ mache. Denn an meiner Arbeit hatte sich nichts geändert: Weiterhin habe ich abhängig vom Projekt die passenden Konzepte erarbeitet, die richtigen Partner innerhalb meines Netzwerks gefunden und das Ganze zu einem stimmigen Ganzen verbunden.

Diese „Überzeugungsarbeit“ brauchte seine Zeit, in meinem Fall fast drei Jahre, aber aufzugeben kam in dieser Zeit nicht in Frage, denn jeder neue Kunde bewies, dass meine Strategie die richtige war und ist. Natürlich hätte ich mehr Aufträge haben können, aber ich wollte weder in eine „Türdrücker-Mentalität“ verfallen noch unglaubwürdig werden.

Keine rosigen Aussichten, aber Aufgeben gilt nicht

Und da Mundpropaganda in unserer Branche die beste Werbung ist, habe ich das Jahr 2020 mit einem sehr gut gefüllten Auftragsbuch begonnen – es wäre das beste Geschäftsjahr meiner bisherigen Selbständigkeit geworden.

Und jetzt? Gerade als Solo-Selbständiger fühle ich mich aktuell von der Politik allzu häufig allein gelassen, denn die Aussichten für weitere Unterstützungen in einer Situation, die nicht wir verschuldet haben, sind alles andere als rosig. Selbst wenn wir ab Sommer wieder halbwegs normal arbeiten dürfen – unsere Kunden werden in der Rezession nicht allzu freigiebig mit ihren Budgets sein, aber sei´s drum:

Aufgeben gilt nicht! Dazu ist die Zufriedenheit, die ich trotz aller Widrigkeiten als Selbständiger verspüre, viel zu groß.

Anmerkung:

Unsere Aktion "Warum bist du selbstständig?" stieß bei euch auf eine große Resonanz, worüber wir uns sehr freuen. Dabei haben wir deutlich mehr Zuschriften bekommen als wir erhofft haben. Wir bedanken uns herzlich bei euch, dass ihr euch die Zeit genommen habt, mit uns eure Geschichte zu teilen.

Wie ihr bestimmt schon gesehen habt, haben wir bereits eine Reihe von Warum-Geschichten veröffentlicht. Die Geschichten, die wir auswählen, zeigen immer neue Aspekte und Gründe für eure Selbstständigkeit: Seid ihr Unternehmer, weil eurer Kreativität in dieser Berufsform keine Grenzen gesetzt sind, weil die Freiheit durch eine Selbstständigkeit unbezahlbar ist - oder warum? Wir möchten mit der Auswahl der Geschichten der Vielfalt an Gründen für eine Selbstständigkeit Rechnung tragen und diese Bandbreite aufzeigen. Wir bitten daher um euer Verständnis, wenn wir deshalb nicht jede Geschichte veröffentlichen können, hoffen aber, euch durch immer neue Ansichten inspirieren zu können.

Neuester Hilfreichster Kontroversester
Kommentar schreiben
Abbrechen

Du möchtest Kommentare bearbeiten, voten und über Antworten benachrichtigt werden?

Jetzt kostenlos Community-Mitglied werden

Zum Seitenanfang

#

#
# #