Zum Inhalt springen
VGSD-Netzwerktag mit Barcamp am 14./15. Oktober in Frankfurt: zu 80% ausverkauft Jetzt Platz sichern
Mitglied werden

Wie plane ich im Businessplan eine Liquiditätssicherung ein? - Sandra Katmann antwortet

Jürgen aus Neunkirchen möchte sich nach vielen Jahren als Angestellter nun im IT-Bereich selbstständig machen und schreibt gerade an seinem Businessplan. Er hat uns folgende Frage gestellt:

"Ich habe gelesen, dass ich bei einem Businessplan eine Liquiditätssicherung einplanen muss, insbesondere wenn man ihn einer Bank vorlegt, um einen Kredit zu erhalten. Was ist das genau und wie plant man das ein?"

VGSD-Mitglied Sandra Katmann

Die Gründungs- und Unternehmensberaterin Sandra Katmann antwortet

Die Liquidität zeigt grundsätzlich auf, was dir an „flüssigen Mitteln“ zur Verfügung steht. Viele Gründer planen in ihrer Finanzplanung nur die Einnahmen abzüglich der Ausgaben und sehen dann die monatliche Liquidität.

Dabei vergessen sie zu berücksichtigen, was passiert, wenn die Einnahmen nicht so fließen, wie sie das geplant haben, die Kosten dabei aber zu 90 Prozent fix bleiben und weiter laufen. Dann muss man schauen, wie die Lücke gestopft werden kann. Oftmals wird dann an der Privatentnahme gespart, oder man ist gezwungen (weitere) Eigenmittel mit einzubringen.

Die Anlaufphase wird von vielen Gründern unterschätzt

Gerade die Anlaufphase wird von den meisten Gründern unterschätzt. Deshalb ist es sehr wichtig, die sogenannte Liquiditätssicherung (oder auch "Liquiditätspuffer") mit einzuplanen. Das bedeutet nichts anderes, als dafür zu sorgen, dass auch bei geringeren Einnahmen als geplant (Gründe hierfür kann es viele geben!) die Kosten gedeckt sind und auch die Privatentnahme gesichert ist.

Je nach Branche planen wir eine Liquiditätssicherung von 4-6 Monaten. Die Summe setzt sich aus den laufenden betrieblichen Kosten und der Privatentnahme zusammen.

Bei Kreditfinanzierung ist Maximalsumme für Betriebsmittel beachten!

Ist die Gründung mit einer Fremdfinanzierung verbunden, bestimmt die Liquiditätssicherung letztendlich die Höhe der Betriebsmittel, wobei hier die Maximalsumme von 30.000 Euro bei bestimmten Kreditprogrammen zu beachten ist. Wird keine Liquiditätssicherung eingeplant, ist es später fast unmöglich eine Nachfinanzierung über die Bank zu beantragen bzw. das benötigte Kapital muss teuer „eingekauft“ werden, z.B. über hoch verzinste Kontokorrentkredite.

Deshalb sollte man einen solchen Liquiditätspuffer einplanen bzw. im Rahmen des Bankkredits finanzieren.

Sinnvoll ist natürlich generell, die Kosten möglichst variabel zu gestalten (z.B. freie statt fest angestellte Mitarbeiter), so dass man auf nicht erwartete Entwicklungen und Umsatzschwankungen reagieren kann.

Als Beraterin und Unternehmerin bietet Sandra Katmann einen einzigartigen Mix aus Theorie und Praxis zu allen Fragen Ihrer Unternehmensgründung, -Finanzierung und –Strategie.

Zum Branchenprofil von Sandra Katmann

Neuester Hilfreichster Kontroversester
Kommentar schreiben
Abbrechen

Du möchtest Kommentare bearbeiten, voten und über Antworten benachrichtigt werden?

Jetzt kostenlos Community-Mitglied werden

Zum Seitenanfang

#

#
# #