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Zu Workshop ins Wirtschaftsministerium eingeladen Ergebnisse großer Teilzeit-Gründer-Studie diskutiert

Unsere beiden Berliner Mitglieder Rahul Schwenk und Sebastian Schäffer haben letzten Montag (23.09.13), für den VGSD am Abschlussworkshop zur Studie „Beweggründe und Erfolgsfaktoren bei Gründungen im Nebenerwerb“ im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) teilgenommen. Die Studie im Auftrag des BMWi wurde vom Institut für Mittelstandsökonomie der Universität Trier durchgeführt. Bei dem Treffen in Berlin ging es darum, wie die Resultate politisch zu interpretieren sind, welche Schritte daraus folgen sollten.

Der VGSD hatte die Studie bereits in der Entstehungsphase unterstützt: Im Rahmen von Experteninterviews konnten wir zur Hypothesenbildung beitragen. Das ist sehr wichtig, denn nur wenn an der richtigen Stelle untersucht wird, werden sich die Probleme der Praxis in den Forschungsergebnissen widerspiegeln. Andreas Lutz engagierte sich zudem dafür, dass die Studie eine ausreichende Teilnehmerzahl erreicht.

Selbstständige in Teilzeit unterschätzt - Sie schaffen 370.000 Arbeitsplätze

Zu Beginn des 3-stündigen Workshops wurden die Ergebnisse der Studie präsentiert. Sie wiederlegt größtenteils die zahlreichen Vorurteile gegenüber Nebenerwerbsgründungen wie „Gründungen im Nebenerwerb haben keine Bedeutung für das große Ganze, bringen keine innovativen Ideen hervor“. Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung ist mit einer Schaffung von rund 370.000 Arbeitsplätzen und einem Investitionsvolumen von über € 6 Mrd. pro Jahr ganz erheblich. Die Mehrheit der Gründungen geschehen in Zukunftsbranchen, vor allem im Bereich wissensbasierter Dienstleistungen.

Trotzdem genießen Nebenwerwerbsgründung in der Öffentlichkeit kein entsprechendes Image, sondern werden laut der Studie den Gründern oft Mangel an anderen Perspektiven unterstellt. Durch die Studie wird auch deutlich, dass es ein durchaus größeres Potential für Gründungen in Vollzeit (aus Nebenerwerbsgründung heraus) gibt, dieses aber insbesondere durch die finanzielle Doppelbelastung erschwert wird. Bei der Überführung der Nebenerwerbsgründung in eine hauptberufliche Selbstständigkeit muss nicht nur das bisher feste Einkommen durch eigene Aufträge ersetzt, sondern auch die bisher durch die Festanstellung gedeckten Beiträge zur Sozialversicherung finanziert werden.

Diese Problematik wurde auch in einer der beiden anschließenden Arbeitsgruppen vertieft und Möglichkeiten diskutiert, eine Gründung aus dem Nebenerwerb heraus attraktiver zu machen. Dabei wurde unter anderem ein „gleitender Übergang“ angeregt und der erhöhte individuelle Beratungsbedarf deutlich.

VGSD-Mitglieder waren willkommene Gesprächspartner aus der Praxis

Neben den Wissenschaftlern nahmen Vertreter des BMWi und der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung in Berlin sowie Gründungsinitiativen und -berater teil. Sebastian Schäffer und Rahul Schwenk waren als die beiden einzigen Praktiker geschätzte Gesprächspartner.

"Wenn sich ein Mitglied zu einem Thema engagieren möchte, bietet der VGSD ausgezeichnete Chancen, sein Anliegen bekannt zu machen und auch direkt mit Wissenschaftlern, Verwaltung und Politik ins Gespräch zu kommen" sagt Sebastian Schäffer. "Rahul und ich sind beruflich in der Politikberatung aktiv und wohnen beide in Berlin. So konnten wir uns mit den Kollegen in München die Arbeit effektiv aufteilen und hoffentlich etwas für Teilzeit-Selbstständige erreichen."

Inhaltliche Details dürfen die beiden noch nicht verraten. Die Ergebnisse der Studie werden in 6-8 Wochen veröffentlicht. Wir werden sie dann ausführlicher vorstellen und Euch die Studie zugänglich machen.

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