Für eine tragfähige Altersvorsorge solltest du mehrere Aspekte gemeinsam betrachten. Zuerst klärst du dein persönliches Risikoprofil: Wenn dich Kursschwankungen nervös machen, kombiniere ETFs mit einem sicherheitsorientierten Anteil, z. B. 70 % ETFs und 30 % Euro-Geldmarktfonds. Bist du stressstabil und investierst langfristig – selbst mit 60 hast du oft noch 15 Jahre Anlagehorizont –, kannst du einen höheren ETF-Anteil wählen.
Auch deine Lebensphase ist entscheidend. In der Aufbauphase kannst du Marktschwankungen leichter aussitzen. Kurz vor der Entnahmephase solltest du jedoch einen Sicherheitspuffer aufbauen: etwa zwei bis drei Jahresausgaben auf einem Geldmarktfonds, Festgeld oder einem gut verzinsten Verrechnungskonto. Dieser Puffer schützt dich im Crash davor, dein Depot durch Entnahmen zusätzlich zu schwächen (Stichwort: Sequence-of-Returns-Risiko).
Klassische oder fondsgebundene Rentenversicherungen sind meist teuer und wenig flexibel. Möchtest du das Langlebigkeitsrisiko selbst managen, kannst du in der Rentenphase jährlich ca. 4 % (oder defensiv 3 %) deines ETF-Depots entnehmen oder in schlechten Jahren flexibel etwas weniger.
Ein weiterer Baustein der Vorsorge ist die Kostenkontrolle. Prüfe achtsam, welche Ausgaben du dauerhaft reduzieren kannst, z.B. durch günstigere Mobilität oder energetische Maßnahmen. Alles, was laufende Kosten senkt, erleichtert dir später die finanzielle Versorgung.
Genauso wichtig wie Geld sind nicht-materielle Faktoren: stabile soziale Beziehungen, mentale Anpassungsfähigkeit, Neugierde und die Bereitschaft, dich beruflich weiterzuentwickeln. Diese Formen von Resilienz tragen im Alter oft mehr zu deiner Lebensqualität bei als jede einzelne Anlageform.
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