Wenn du selbst Kritik gibst und vermeiden willst, dass dein Gegenüber sich angegriffen fühlt, hilft es, deine Haltung und Wortwahl bewusst zu gestalten. Du kannst zum Beispiel einfach nachfragen: „Wie kam es eigentlich dazu, dass du das so gemacht hast?“ Statt direkt zu bewerten oder zu sagen, dass etwas falsch lief, zeigst du echtes Interesse an den Hintergründen. Du signalisierst damit: Es geht nicht ums Rechtfertigen, sondern ums Verstehen. Du kannst auch hinzufügen: „Ich weiß, ich bin einfach neugierig und will gern nachvollziehen, wie du dazu gekommen bist.“ Das wirkt viel wertschätzender als Sätze wie: „Warum hältst du dich nie an Absprachen?“ oder „Das war doch anders besprochen.“
Auch als Empfänger/in von Kritik oder Rückfragen kannst du ruhig nachhaken: „Wie meinst du das genau?“ oder „Hast du ein Beispiel für mich?“ So wird aus einem vagen Vorwurf etwas Konkretes, und du kannst viel gezielter darauf reagieren ohne gleich in die Verteidigung zu gehen. Denk dran: Du kennst die Umstände der anderen Person nicht. Vielleicht steckt sie gerade in einer stressigen privaten Situation oder hat beruflich plötzlich ganz anderen Druck. Auch da hilft es, neugierig zu bleiben, statt sofort zu werten. Eine einfache Frage wie „Braucht du das doch früher?“ kann in solchen Momenten Klarheit schaffen und viele Missverständnisse vermeiden.
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