Ja, das sollte jetzt so ein bisschen sensibilisieren, welche Risiken gibt es? Die andere Frage ist natürlich, wie kann ich damit umgehen? Risikomanagement und Absicherung. Völlig klar, ihr kennt euer Business am besten. Ihr wisst, wie man in eurem Bereich am besten Prävention betreiben kann. Letztendlich kann ich aus der versicherungstechnischen Perspektive nur sagen, gute Kommunikation, eine möglichst gute Dokumentation, also wenn ihr Aufträge annehmt, wenn ihr etwas mit dem Kunden besprecht, idealerweise immer in einer kurzen E-Mail oder auch in einer kurzen WhatsApp nur, verschriftlichen. sagen muss, so ein bisschen, ja, less is more. Es gibt da ein bekanntes Zitat von Jean-Paul Getty, seinerzeit in den 60ern, ja, reichster Mann der Welt, der irgendwann mal gesagt hat, naja, wenn jemand vertrauenswürdig ist, dann brauche ich keinen Vertrag und wenn jemand nicht vertrauenswürdig ist, dann nützt mir der Vertrag nichts. Ich will jetzt um Himmels Willen nicht sagen, dass ihr keine Verträge mit euren Kunden schließen sollt, das wäre ganz falsch, aber man sollte bei der Prävention daran denken, Verträge, Verträge, ja ein schriftlicher Vertrag ist gut und wichtig, auch mündliche Verträge sind gültig. Bitte, wenn es geht, verschriftlicht es, schon zu Dokumentationszwecken. Was mir öfter passiert ist auch, dass ich in Schadenfällen die Aussage bekomme, naja, wir hatten ja gar keinen Vertrag. Doch sobald ich für einen Kunden tätig werde und gegen entgeltende Leistung erbringe, dann habe ich entweder konkludent ein mündliches Vertragsverhältnis oder und das bitte halt auch zur Prävention idealerweise verschriftlichen. Und warum sage ich less is more? Naja, bitte, das soll jetzt keine Rechtsberatung sein, aber selber nicht zu sehr rechtsschöpfend tätig werden. Die gesetzlichen Regelungen sind in der Regel ganz gut. Wenn man einen anwaltlichen Berater immer an der Seite hat und das ist ist eben der zweite punkt rat und hilfe von experten rechtsbeistand ja klar es wäre wünschenswert und bei großen unternehmen ist das so dass die rechtsabteilung noch mal überall drüber schaut aber für den für den freelancer für den selbstständigen für den founder ist das eben nicht immer machbar logischerweise und muss auch gar nicht sein also da bitte nur darauf achten wenn ihr in Verträgen formuliert, möglichst klar und auch bei solchen Dingen, die dann mit einer gewissen Komplexität behaftet sind, Beispiel AGB. Jeder von euch wird sich bei der Gründung oder wenn er seine Website online stellt, überlegt haben, binde ich irgendwo AGBs mit ein. Bitte bei solchen Dingen nicht selber irgendwo rechtschöpfend tätig werden. Das führt in der Regel nur zu einer Abmahnung. Man muss auch nicht immer sich einen Anwalt holen. Da gibt es tolle Plattformen im Internet, wo man sich sowas auch holen kann. Und last but not least, ganz wichtig, sich auch vernetzen. Da ist natürlich gerade auch der VGSD eine tolle Plattform, wo man auch untereinander sagt, okay, ich komme zusammen mit anderen Foundern, mit anderen Gründern, Selbstständigen, sich mal Rat und Hilfe, Erfahrungswerte holen, um hier einfach möglichst gute Prävention zu betreiben. Der letzte Punkt ist dann aber eben das Auffangnetz und da jetzt nochmal, wir hatten vorher schon kurz angerissen, den passiven Rechtsschutz. Seid euch bitte bewusst, es geht nicht darum, dass wir sagen, ihr macht ständig Fehler oder sowas, das ist völliger Quatsch. diese kleinen Sachen vergessen, verschreiben, mal eine falsche Mail rausschicken. Zum anderen, sobald ich mich irgendwo beruflich im World Wide Web oder in der großen Welt da draußen bewege, kann ich es letztendlich nicht verhindern, dass ich früher oder später mit einem Haftpflichtanspruch konfrontiert werde. Und das heißt eben noch lange nicht, dass der gerechtfertigt ist. Da kann es verschiedene Gründe dafür geben. Das kann sein, dass ich einen Inhalt online habe, sagen wir mal ein Bild, die das potenziell verletzt haben und schicke mal eine Abmahnung raus. Und sobald die vorliegt, müsst ihr euch eben dagegen wehren. Also da passiver Rechtsschutz, da habt ihr in der beruflichen Haftpflicht eben schon einen Schutz. Anderer Punkt ist, dass ich vielleicht als Freelancer, als Selbstständiger, als Einzelunternehmer für ein großes Unternehmen in einem Projekt tätig werde. Und in der Regel, so wie in dem Zitat von Mr. Getty, es sollte so sein, dass man eine Vertrauensbasis hat. Das ist auch in 95 Prozent der Fällen so. Aber es kann natürlich auch Situationen geben, wo es für den Geschäftspartner vielleicht ganz, ganz verführerisch, ganz attraktiv ist, einen Fehler, ein Problem auf den Freelancer abzuwälzen und zu sagen, naja, es kam ja von dir und nicht von uns aus dem Thema oder aus dem Unternehmen. Man kann sich eben nicht hundertprozentig schützen. Und da ist dieses Element des passiven Rechtsschutzes, also wenn man zu Unrecht mit einer Haftpflichtforderung konfrontiert wird oder auch zu Recht und diese Forderung istichert, sondern generell, das wäre eben ein wichtiges Learning, das man mitnehmen sollte, dass man sich da entsprechend absichert, auch unabhängig von der Gesellschaftsform. Das mag ich an der Stelle auch noch kurz mit anmerken. Der eine oder andere hat vielleicht die Auffassung oder wir hören das zumindest immer wieder, dass man sagt, na ja, jetzt gründe ich ja eine GmbH, dann bin ich ja geschützt, dann brauche ich ja keine Versicherung mehr. Das ist falsch, weil richtig ist, eine GmbH zum Beispiel haftet nur mit dem Gesellschaftsvermögen, aber wenn ich jetzt drei, vier Jahre mit einem guten, erfolgreichen Business schon am Markt bin, dann will ich ja nicht meine GmbH liquidieren, weil ich einmal einen Haftpflichtanspruch bekomme oder damit konfrontiert werde. Also die Haftpflichtversicherung ist meinem Business vorgeschaltet, wie so ein Schutzschild. Und das sollte ich unabhängig von der Gesellschaftsform auch haben.
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