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Jimdo-ifo-Index für Januar 2023 "Die Hoffnung kehrt zurück"

Der Aufwärtstrend hält an: Im dritten Monat in Folge hat sich der Jimdo-ifo-Index für Selbstständige verbessert. Grund dafür sind vor allem bessere Geschäftsaussichten. Diesen Schwung gilt es nun zu nutzen, fordert Andreas Lutz vom VGSD. 

Der Trend zeigt nach oben

Geschäftsklima von Solo- und Kleinstunternehmer/innen versus Gesamtwirtschaft

Das Geschäftsklima in Deutschland hellt sich nach und nach auf. Selbstständige und Kleinstunternehmer/innen bewerten ihre Geschäftserwartungen deutlich weniger pessimistisch als im vergangenen Herbst. Dennoch bleibt die Gesamtsituation der Selbstständigen deutlich angespannter als die der Gesamtwirtschaft.  

Im Januar bewerteten die Selbstständigen das Geschäftsklima mit minus 7,3 Punkten – eine merkliche Verbesserung gegenüber Dezember (minus 11,4), November (minus 21,6) und vor allem Oktober (minus 25,0). Insgesamt bleibt die Stimmung aber auf niedrigem Niveau. Das Geschäftsklima wird berechnet aus den Einschätzungen der Befragten zu Lage und Erwartungen. Hier zeigen sich zum wiederholten Male deutliche Unterschiede.

Stimmung wird zuversichtlicher

Geschäftslage und -erwartungen von Solo- und Kleinstunternehmer/innen versus Gesamtwirtschaft

Bei der aktuellen Geschäftslage hat sich – wie schon im Dezember – wenig getan. Positive und negative Einschätzungen halten sich bei Selbständigen und Kleinstunternehmern in etwa die Waage. Besorgniserregend ist, dass der Abstand zur Gesamtwirtschaft mit einer Differenz von 13,9 Punkten weiterhin groß bleibt. 

Anders verhält es sich bei den Erwartungen. "Die Erwartungen von Selbstständigen sind inzwischen sogar besser als die der Gesamtwirtschaft", sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen: "Die Hoffnung kehrt also langsam zurück." An dieser Stelle lohnt ein genauerer Blick auf den Index: Noch im Oktober betrug der Index-Wert bei den Erwartungen der Selbstständigen minus 44,7 - so pessimistisch waren sie sonst im ganzen vergangenen Jahr nicht. Mittlerweile hat sich dieser Wert jedoch kontinuierlich auf minus 14,8 Punkte verbessert. 

Lage bleibt weiterhin angespannt

Geschäftslage und -erwartungen von Solo- und Kleinstunternehmer/innen nach Sektoren

Gut vorstellbar, dass Befürchtungen eines Black-Outs oder Energiemangels die Stimmung im Herbst überproportional trübten – und jetzt mit der Aussicht auf den Frühling wieder schwinden. Die Kurven von Selbstständigen und Gesamtwirtschaft verlaufen indes fast deckungsgleich. "Der Anstieg der Indikatoren zieht sich durch alle Branchen. Der Einzelhandel hängt aber weiterhin hinterher", sagt Wohlrabe. In allen Branchen herrsche jedoch weiterhin große Unsicherheit. 

Weniger Selbstständige fürchten um Existenz

Diese Entwicklung ist sehr erfreulich: Der Anteil der Selbstständigen, die sich in ihrer Existenz bedroht sehen, hat im Dezember und Januar deutlich abgenommen. Während im November jeder fünfte Selbstständige (19,4 Prozent) um seine Existenz bangen musste, sank der Anteil im Januar auf 14,3 Prozent. Damit liegt er aber weiterhin deutlich über dem Durchschnitt der Gesamtwirtschaft. Dort hat sich der Wert im selben Zeitraum von 7,9 auf 4,8 Prozent verbessert. 

Weitere interessante Erkenntnisse

Bei den Kreditverhandlungen zeigt sich ein überraschendes Bild: Noch immer klagen enorm viele Selbstständige, die einen Kredit aufnehmen möchten, über ein sehr restriktives Verhalten der Banken. Dieser Anteil ist seit dem vierten Quartal 2021 von 30 Prozent auf 44,6 Prozent im vierten Quartal 2022 gestiegen. Im Vergleich zum dritten Quartal 2022 zeigt sich immerhin eine leichte Entspannung (von 52,1 auf die erwähnten 44,6 Prozent). Anders sieht es in der Gesamtwirtschaft aus: 29,9 Prozent gaben zum Jahresende hin an, dass die Banken bei der Kreditvergabe sich restriktiv verhalten – im Vorjahresquartal waren es lediglich 15,7 Prozent. 

Preisdruck nimmt ab

Noch immer wollen viele Unternehmen und Selbstständige ihre Preise erhöhen. Allerdings hat der entsprechende Index bei beiden Gruppen gegenüber dem Höhepunkt im April und Mai 2022 deutlich nachgelassen. Die Kurven verlaufen bei beiden ähnlich, die Selbstständigen hinken den Entwicklungen in der Gesamtwirtschaft jedoch leicht hinterher. Das könnte daran liegen, dass sie etwas länger brauchen, um die gestiegenen Kosten an ihre Kunden weiterzureichen. Viele scheinen aber damit zu rechnen, dass der Inflationsdruck nachlässt. 

Das sagt der VGSD

„Wir freuen uns, dass sich die Stimmung etwas aufhellt", sagt Andreas Lutz, Vorstandsvorsitzender des VGSD. "Diesen Schwung gilt es jetzt zu nutzen, denn die Lage für Selbstständige bleibt schwierig. Die Regierung muss deutlich machen, dass sie dies erkennt und verstärkende positive Impulse setzt. Die im Koalitionsvertrag vorgesehenen Verbesserungen wie die Senkung der Mindestbeiträge bei der gesetzlichen Krankenversicherung muss bald umgesetzt, die Inflationsausgleichsprämie auch Selbstständigen zugänglich gemacht werden."

Werde Teil des ifo-Befragungs-Panels!

Dass das ifo Institut gemeinsam mit Jimdo und VGSD seit einem Jahr jeden Monat differenziert nach kleinen und großen Unternehmen über Geschäftslage, -erwartungen, -klima und andere wichtige Entwicklungen berichten kann, verdanken wir dem Engagement vieler Vereinsmitglieder, die sich für das ifo Panel registriert haben und regelmäßig online einen kurzen Fragebogen ausfüllen. Willst auch du mitmachen und zu mehr Transparenz über die wirtschaftliche Situation von Solo- und Kleinstunternehmer/innen beitragen? Hier erfährst du, wie das geht!

Mehr Infos zum Jimdo-ifo-Index findest du in diesem Aufsatz: er enthält eine sehr nützliche Zusammenfassung über die Lage der Selbstständigen in Deutschland und beschreibt die aktuelle Datenlage. 

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