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Jimdo-Ifo-Zahlen zur Situation von Solo- und Kleinstunternehmer/innen Geschäftslage und -erwartungen verbessern sich im November leicht, Unsicherheit bleibt groß

Geschäftslage von Solo- und Kleinstunternehmen versus Gesamtwirtschaft

Die Geschäftslage der Solo- und Kleinstunternehmer/innen hat sich im November auf niedrigem Niveau leicht gebessert (von -2,8 auf -1,0), während die Gesamtwirtschaft die Lage nochmals etwas schlechter bewertet (von 14,6 auf 12,3). Auch wenn sich die Kurven aufeinander zubewegt haben: Die kleinen Unternehmen schätzen ihre Lage auch weiterhin als deutlich schwieriger ein als die Gesamtwirtschaft.

Geschäftserwartungen von Solo- und Kleinstunternehmen versus Gesamtwirtschaft

Die Erwartungen für die nächsten Monaten haben sich im November bei den "Kleinen" etwas aufgehellt (von -44,7 auf -40,0), hier war die Zunahme des Optimismus bei der Gesamtwirtschaft stärker ausgeprägt (von -40,9 auf -32,2).

Geschäftklima bei Kleinen und Großen etwas erholt

So hat sich das aus Lage und Erwartungen berechnete Geschäftsklima für Solo- und Kleinstunternehmen versus Gesamtwirtschaft entwickelt

Das aus Lage und Erwartungen berechnete Geschäftsklima hat sich in der Folge bei Kleinen wie Großen etwas erholt, der Vorsprung der Großen ist hier größer geworden.
Greift man Dienstleister und Einzelhandel als Branchen heraus, so haben sich bei beiden Lage, Erwartungen und Klima verbessert, bei den Dienstleistern jedoch auf sehr viel höherem Niveau.

Der Anteil der in ihrer Existenz bedrohten Unternehmen wurde sowohl im Oktober als auch November abgefragt und besserte sich sowohl bei "kleinen" Dienstleistern (14,5%, -0,9% gegenüber dem Vormonat) als auch Einzelhändlern (18,5%, -1,7%), lag aber weiterhin deutlich höher als in der Gesamtwirtschaft (7,9%, +0,4%).

Unsicherheit hat über das letzte Jahr zugenommen

Jeden Monat abgefragt, aber nun erstmals für den Zeitraum seit August 2021 veröffentlicht wurde nun auch der Grad der Unsicherheit, den kleine und große Unternehmen sehen. Die Unsicherheit nahm über diese 15 Monate mehr oder minder kontinuierlich zu. Vergleicht man den November 2022 mit dem November 2021 stieg sie bei Solo- und Kleinstunternehmer/innen von 66,0 auf 71,1 (+5,1), in der Gesamtwirtschaft von 62,8 auf 69,8 (+7,0).

Auch wenn Geschäftslage und -erwartungen sich im November leicht erholt haben: Die Unsicherheit bleibt auf einem sehr hohen Niveau.

Forderungen des VGSD

Zu der leichten Beruhigung dürfte beigetragen haben, dass die Strom- und Gaspreisbremse nun beschlossen wurde und rückwirkend ab Januar gilt. Dies bewerten wir positiv.

Ein wichtiges Signal wäre nun, dass die Soloselbstständigen in Hinblick auf die Inflationsausgleichsprämie gleich behandelt werden, also sich (ebenso wie Arbeitgeber ihren Angestellten und Beamten) bis zu 3.000 Euro steuer- und sozialabgabefrei auszahlen können. Vor allem sollte nun endlich die Umsetzung des Koalitionsvertrags in Angriff genommen werden, z.B. eine faire Berechnung der Krankenversicherungsbeiträge und eine wirksame Reform des Statusfeststellungsverfahrens. Bei einer weiteren Verschärfung der Lage sollte über eine Verlängerung der Neustarthilfe nachgedacht werden.

Woran könnte die leichte Verbesserung von Lage und Erwartungen liegen?

Welche Ereignisse könnten zu der oben beschriebenen verbesserten Einschätzung geführt haben? Die Befragung fand in der ersten Novemberhälfte statt. In Folgenden berichten wir, wie sich die wirtschaftliche und politische Weltlage zu diesem Zeitpunkt gegenüber dem Ende der Oktoberbefragung des ifo verändert hatte:

  • Die Russische Föderation hatte in dem betrachteten Zeitraum die Bombardierung der ukrainischen Energie-Infrastruktur fortgesetzt. Zugleich hatte sie zur Evakuierung von Cherson aufgefordert und ihren Rückzug angekündigt. Bezüglich des Nicht-Einsatzes von Atomwaffen einerseits und einer Fortführung des Getreideabkommens hatte sie positive Signale gesendet.
  • Der Bundesrat hat wie oben schon erwähnt grünes Licht für ein milliardenschweres Hilfspaket für Gas- und Fernwärmekunden gegeben. Scholz sprach ein Machtwort im Atomstreit. Er besuchte den gerade im Amt bestätigten Xi JinPing in China und warb auf der anschließenden Asienreise um neue Partner in der Region. Gleichzeitig stritt die Koalition über chinesische Beteiligungen an einem Hafen-Termin und an einem Chiphersteller.
  • In den USA sind die Zwischenwahlen ("Midterms") für die Demokraten glimpflich ausgegangen. In Großbritannien trat Liz Truss als Premierministerin zurück und machte den Platz frei für Rishi Sunak. In Brasilien wurde Lula in der Stichwahl als Präsident bestätigt.

Waren es diese oder ganz andere auf einzelwirtschaftlicher Ebene liegende Ereignisse, die von Bedeutung waren. Wir sind gespannt auf deine Meinung!

Werde Teil des ifo-Befragungs-Panels!

Dass das ifo Institut gemeinsam mit Jimdo und VGSD seit einem Jahr jeden Monat differenziert nach kleinen und großen Unternehmen über Geschäftslage, -erwartungen, -klima und andere wichtige Entwicklungen berichten kann, verdanken wir dem Engagement vieler Vereinsmitglieder, die sich für das ifo Panel registriert haben und regelmäßig online einen kurzen Fragebogen ausfüllen. Willst auch du mitmachen und zu mehr Transparenz über die wirtschaftliche Situation von Solo- und Kleinstunternehmer/innen beitragen? – Hier erfährst du, wie das geht!

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