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Wie viel verdient eigentlich eine selbstständige Werbetexterin? Hanna R. "An meiner Selbstständigkeit gefällt mir mein Verdienst."

Kreativ und wortgewandt: Hanna R. schreibt ansprechende Werbetexte und verhilft anderen zum Marketingerfolg. Doch die Konkurrenz in der Branche ist groß. Wie setzt sie sich in diesem Umfeld durch?

Hanna R.* über ihren Beruf: "Klar, ab und zu gibt es schlechte Briefings und nervige Auftraggeber – aber würde ich deswegen meine Selbstständigkeit aufgeben? Niemals!“

"Mein Name ist Hanna R., ich bin 58 Jahre alt und wohne im schönen Bayern. Ich bin ausgebildete Fachwirtin im Bereich Dialogmarketing. Nach einigen 'Lehrjahren' in großen Werbeagenturen, in denen ich das 'Handwerk guter Texte' gelernt habe, bin ich seit 1999 selbstständig. Als freiberufliche Werbetexterin schreibe ich Texte für alle Medien im Auftrag unterschiedlichster Unternehmen jeder Größe. Dabei kann ich mein Talent fürs Schreiben perfekt mit meinen Marketingkenntnissen kombinieren.

Zahlreiche Empfehlungen

Meine Auftraggebenden kommen fast ausschließlich über Empfehlungen zu mir – etwa aus der Immobilien-, Automobil- und Handwerksbranche. Meistens sind es Agenturen, KMU und größere Unternehmen. Mein Kund/innenstamm ist bunt gemischt, da wird es thematisch nie langweilig.

Oft arbeite ich an zwei bis vier Aufträgen gleichzeitig – immer von zu Hause aus. Den Kontakt zu meinen Kund/innen pflege ich über Videokonferenzen, Telefon oder via E-Mail. Nur selten treffen wir uns persönlich "face to face". Aber ich denke, das ist typisch für meine Branche.

Insgesamt komme ich – wenn alles gut läuft – auf +-50 Stunden pro Woche, wobei ich zunehmend merke, dass viele redaktionelle Aufgaben immer mehr von der KI übernommen werden. Hier kreative und zwischenmenschliche Kontrapunkte zu setzen, sehe ich als größte Herausforderung für die Zukunft. Mit meiner Arbeitszeit bin ich zufrieden, da ich ca. 30 bis 40 Stunden abrechne. 20 Prozent meiner restlichen Zeit gehen für administrative Aufgaben drauf, zehn Prozent für nicht abrechenbare Leistungen. Weiterbildung und Akquise machen nur fünf Prozent meiner Arbeitszeit aus.

Freiheit durch Verdienst

Mein Umsatz lag in den letzten Jahren immer zwischen 90.000 und 120.000 Euro pro Jahr. Davon verbleibt mir im Durchschnitt ein Gewinn von 60.000 bis 80.000 Euro. Alle meine Einnahmen stammen aus meiner selbstständigen Tätigkeit. Basis ist ein Stundensatz von 79 Euro, mein Tagessatz liegt bei 690 Euro. Im Moment bin ich mit meiner Auslastung nicht so zufrieden wie im letzten Jahr, es könnte mehr sein. Ich führe das vor allem auf den zunehmenden Einsatz von KI in Unternehmen und die allgemein schwierige Wirtschaftslage zurück.

1.500 € für die Altersvorsorge

Zu meiner privaten, finanziellen Situation: Ich lege durchschnittlich 1.500 Euro im Monat für meine Altersvorsorge zurück und zahle meine private Krankenversicherung, den KSK-Beitrag und Wohngeld.

Mein Jahresurlaub ist in der Tat bescheiden. Ich gönne mir circa 15 Tage im Jahr, um wegzufahren. Die freien Wochenenden nutze ich zum Abschalten. Wichtig ist mir auch, regelmäßig Sport zu treiben. Das kann ich ohnehin allen Selbstständigen wärmstens empfehlen: Bewegung in den Alltag einzubauen, um den Kopf freizubekommen.

Alles in allem bin ich mit meiner Selbstständigkeit sehr zufrieden. Dass ich das tun kann, was mir Spaß macht, bedeutet für mich Freiheit. Und natürlich gefällt mir auch, was ich verdiene. Klar, ab und zu gibt es schlechte Briefings und nervige Auftraggeber – aber würde ich deswegen meine Selbstständigkeit aufgeben? Niemals!“

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