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Ifo Institut Ukraine-Krieg kostet Zuversicht bei Solo-Selbstständigen

Schlechte Nachrichten vom ifo Institut: Die Geschäftserwartungen von Soloselbständigen und Kleinstunternehmen (Grafik rechts) sind im März 2022 stark zurückgegangen. Die Einschätzung der Geschäftslage (Grafik links) befindet sich ohnehin auf einem sehr niedrigen Niveau, deutlich unter dem aller Befragten. In Summe führen diese Entwicklungen zu einem Rückgang des Geschäftsklimas (fasst Lage und Erwartungen in einer Kennzahl zusammen) von +2,6 auf -10,0 Punkte.

Auch bei Solo-Selbstständigen ist die im Februar aufkeimende Hoffnung auf bessere Geschäfte im März wieder verloren gegangen

"Die aufkeimende Hoffnung vom Februar ist aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine in sich zusammengefallen", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen in einer Pressemitteilung. "Auch bei den Kleinstunternehmen und Solo-Selbständigen greift die Unsicherheit um sich", so Wohlrabe.

Immerhin blieben (Solo-)Selbstständigen trotz des hohen Rückgangs bei den Geschäftserwartungen ein klein wenig optimistischer die Gesamtwirtschaft. Große energieintensive Industrieunternehmen sowie der Logistikbereich sind ganz besonders von Ausfällen bei der Gasversorgung und steigenden Treibstoffpreisen betroffen. "Meine These und Hoffnung für die Selbstständigen ist, dass sie unabhängiger von der globalen Lage sind als die Gesamtwirtschaft" , sagt Jimdo-CEO Matthias Henze, der entscheidend zur Entstehung des neuen Index beigetragen hat.

Jedes zweite Unternehmen plant Preiserhöhungen

Gleichzeitig macht das ifo Institut einen weiteren Trend aus: Preiserhöhungen. "Die Kleinstunternehmen und Soloselbständigen sind da keine Ausnahme", informiert das Institut. "Jedes zweite Unternehmen berichtete von Preiserhöhungsplänen." Sie sind damit aber zurückhaltender als die Gesamtwirtschaft, wo es knapp zwei Drittel sind.

Neue Sichtbarkeit der Selbstständigen

Dass das ifo Institut die wirtschaftliche Stimmung von Soloselbständigen und Kleinstunternehmen (das sind Unternehmen mit bis zu 9 Mitarbeitern) misst, ist noch recht neu. Erst seit August 2021 berechnet es den Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex. Wie im Gesamtindex sind alle Sektoren abgebildet. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Dienstleistungssektor. Die Gewinnung der neuen Teilnehmer erfolgt in Kooperation mit dem VGSD und Jimdo, einem Anbieter von Online-Tools speziell für Soloselbstständige und kleine Unternehmen. 

Unser Ziel ist es, dass möglichst viele (Solo-)Selbstständige an der dem Index zugrundeliegenden monatlichen Befragung teilnehmen. "Dass die Anliegen von Solo- und Kleinstunternehmern bei politischen Entscheidungen oft übersehen werden, liegt auch daran, dass sie in Statistiken teils nicht oder nicht genau erfasst werden", erklärte VGSD-Vorstand Andreas Lutz und verweist auf eine weitere Neuerung: So hat das Statistische Bundesamt seine Statistiken im Bereich Handel und Dienstleistungen reformiert und schließt damit wichtige Lücken in Bezug auf Branchen, in denen besonders häufig kleine Unternehmen vorkommen.

Mehr Infos zur Berechnung des Ifo-Jimdo-Index findest du hier.

Wie empfindest du die Lage: War der März wirklich der schlimmste Monat seit Langem? Blickst du wieder sorgenvoller auf die Zukunft, wie es das ifo Institut ausmacht? Denkst du über Preiserhöhungen nach oder hast du gar keine andere Wahl, weil deine Kosten steigen? Nutze das Kommentarfeld unterhalb des Artikels. 

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