Michael Söths Film begleitet Lars "Vegas" Ide, Tournee- und Produktionsleiter unter anderem von Jan Delay, Deine Freunde und Billy Idol, durch eine existenzielle Krise: Der pandemiebedingte Stillstand der Veranstaltungsbranche nahm ihm mehr als nur seine Aufträge.
Michael Söth hat einen Dokumentarfilm gedreht über Menschen aus der Veranstaltungsbranche, die während der Corona-Pandemie mit dem plötzlichen Stillstand ihrer Arbeit konfrontiert wurden – und über ihren Umgang mit Krise, Identität und Neuanfang.
Der Film weckt Erinnerungen und Emotionen
Neben Lars kommen viele weitere Stimmen aus der Branche zu Wort – Künstler/innen, Techniker/innen, Veranstalterinnen, politische Akteur/innen. Ungeschönt. Emotional. Unkommentiert. Unter ihnen ist auch das langjährige VGSD-Mitglied Dany Rau, der auf dem Klageweg versuchte, gegen die unzureichenden Hilfen für Selbstständige in der Corona-Krise vorzugehen.
So entstand die Idee zum Film:
März 2020 … Corona … Veranstaltungsverbote … auf einmal keine Konzerte und Veranstaltungen mehr … die Welt der Veranstaltungsbranche scheint still zustehen! Die Pandemie hatte auch die Aufträge von Filmemacher Michael Söth aus Kiel eliminiert … plötzlich hatte er nichts mehr zu tun. Für jemanden, der immer eine Herausforderung sucht, eine schwierige Situation!
Lange nicht gesehen...
Beim Surfen auf Facebook stößt Söth auf die Seite von Lars Vegas Ide. Er kennt ihn noch aus seinen Zeiten in Elmshorn … Das war in den 1980er Jahren. Er weiß, dass Lars als Produktionsleiter arbeitet … für Jan Delay und Swiss. Was macht der denn nun? Das Auftrittsverbot ist ja sicher auch für ihn eine Katastrophe!?
Auf die Frage nach einem Kaffee und einer Zigarette zusammen, sagt Lars sofort zu. Michael packt seine Kamera ein und filmt einfach mal ihr erstes Gespräch von vielen mit. So kommt es zu Söths Dokumentation über die Auswirkungen der Corona-Krise am Beispiel des Lars Ide. Keiner wusste zum Start der Dreharbeiten, was die Pandemie und die Maßnahmen der Regierung noch alles mit sich bringen würden.
Held/innen des Films sind die, die sonst hinter den Kulissen arbeiten
Der so entstandene Film ist ein Portrait von Lars Vegas Ide, der seit über 30 Jahren als Tournee- und Produktionsleiters mit seiner Firma Rock’n’Roll Hamburg in der Musikbranche arbeitet. Außerdem hatte Ide mit "Wilhelmsrock" ein Netzwerk für alles rund um Konzerte und Veranstaltungen aufgebaut, zum Beispiel Proberäume, Lagerflächen, Büroräume.
Im Frühjahr 2020 verbietet die Politik Großveranstaltungen und entzieht damit der Kulturbranche die Lebensgrundlage. Lars Ide und vielen anderen Menschen, die "hinter" den Kulissen der Veranstaltungen stehen. Diejenigen, die sonst die Künstler/innen glänzen lassen, sind die Held/innen von "No Crew Call". Sie kommen ohne Kommentar und Wertung zu Wort … mit ihren ganzen Emotionen!
Mit dabei: Prominente und auch weniger prominente Künstler/innen, Licht- und Tontechniker, Produktionsleiterinnen, politisch Handelnde … die Betroffenen der Pandemie.
Appell an die Politik, Lehren aus der Corona-Krise zu ziehen
Die Dokumentation möchte sich als Rückblick auf die Corona-Krise verstanden wissen und als Appell an die Politik, was es aus der Sicht der Betroffenen bei einer kommenden Krise unbedingt zu vermeiden gilt.
No Crew Call ist die dritte Dokumentation von Michael Söth und hat nach ihrer Premiere beim Hamburger Filmfest und Filmfest Schleswig-Holstein im September 2025 Hauptstadt-Premiere. Und auch hier haben sich einige Mitwirkende der Doku angesagt. Mit illustren Gästen an den Plattentellern und bei der Moderation muss also gerechnet werden.
Wann? – Dienstag, 16. September 2025
Wo? – Im Festsaal Kreuzberg (Am Flutgraben 2, 12435 Berlin)
Einlass ist um 18 Uhr, die Vorführung beginnt um 19 Uhr.
Eintritt: 8 Euro plus Gebühr
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