Ohne Solo-Selbstständige gäbe es keinen Fotografen im Dorf, kein Coaching in der Nachbarschaft, keine Texterin für die Website des Vereins. Wir sichern Versorgung, Vielfalt und Nähe – nicht nur in Städten, sondern auch im kleinsten Ort. Das tun wir eigenverantwortlich, wir tragen das volle Risiko und halten vieles am Laufen, das sonst fehlen würde.
Umso wichtiger, dass wir gesehen, geschätzt und unterstützt werden. Und das geht einfacher, als man denkt. Hier findest du acht konkrete Wege, wie du andere Solo-Selbstständige stärken kannst. Ergänze die Liste gern in den Kommentaren – wir freuen uns über weitere Ideen!
1. Empfehlung ist alles
Viele Solo-Selbstständige leben von Mundpropaganda. Wenn du zufrieden warst: Sag es weiter! Damit hilfst du dem oder der Selbstständigen – und auch denen, die nach genau so einer Empfehlung suchen. Erzähl ruhig auch die Geschichte hinter der Selbstständigkeit, wenn sie dich beeindruckt hat.
2. Direkt statt über Plattformen kaufen
Ob Designerin, Fotograf oder Coach: Buche direkt von Anbietern in deiner Stadt – online oder vor Ort. Gehe auf Märkte, in Ateliers, Werkstätten oder kleine Läden. Viele lokale Anbieter liefern schnell und persönlich – so mancher Händler schwingt sich sofort aufs Fahrrad, wenn etwas gebraucht wird. Jeder Auftrag stärkt das lokale Angebot – und verhindert, dass es verschwindet.
3. Faire Preise anerkennen
Kein „Kannst du da noch was am Preis machen?“ – bitte. Zeit, Know-how und Erfahrung sind wertvoll – und auch du möchtest für deine Arbeit fair bezahlt werden. Wenn dein Budget knapp ist: Frag ehrlich, ob es kleinere Pakete oder Einstiegsangebote gibt – ohne den Wert infrage zu stellen.
Warum eine kostenfreie Schnupperstunde? Es gibt auch keine Probe-Pizza!
4. Keine kostenlosen Proben erwarten
Auch der Nachbar, der ITler ist, lebt von seiner Arbeit. Und auch eine Yoga-Schnupperstunde muss nicht umsonst sein – beim Italiener gibt’s auch keine Probe-Pizza. Erwarte nicht wie selbstverständlich kostenlose Arbeit. Natürlich kostet Fragen nichts – aber Respekt kostet auch nichts.
5. Hilfreiches Feedback schenken
Solo-Selbstständige machen vieles selbst – oft auch Website, Social Media oder Buchhaltung.
Wenn dir was auffällt, was nicht ganz stimmig ist, dann gib konstruktives Feedback. Vielleicht hast du ein gutes Tool, eine hilfreiche KI oder einen anderen Tipp übrig. So geht Netzwerken auf Augenhöhe.
6. Social-Media-Liebe zeigen
Liken, kommentieren, verlinken, teilen – das erhöht Reichweite. Abonniere Newsletter oder folge Profilen, auch wenn du gerade nichts buchst. Interesse ist Wertschätzung, und oft kriegst du auch ein Like zurück. Schreibe gern auch eine Bewertung etwa auf Facebook oder empfehle geschätzte Selbstständige in Facebook-Gruppen, auf LinkedIn oder Instagram, wenn dort jemand nach Expertise fragt. So ein Tipp ist für Einzelpersonen oft wertvoller als jede Werbung, da es eine echte Kundenerfahrung spiegelt.
Bezahl doch einfach!
7. Rechnungen zügig bezahlen
Klingt selbstverständlich – ist es aber nicht immer. Auch bei kleinen Beträgen hilft schnelles Zahlen enorm, Nerven zu sparen: Der Soloselbstständige hat es dann auch wieder aus dem Kopf, dass noch etwas aussteht, und kann sich anderen Dingen widmen.
8. Politisch sichtbar machen
Sprich mit Politikerinnen und Journalisten über Selbstständige – über ihre Leistung, aber auch über ihre Herausforderungen. Sichtbarkeit ist der erste Schritt zur Veränderung. Und wenn du magst: Unterstütze auch uns, den VGSD, als Mitglied. Wir setzen uns für faire Rahmenbedingungen, mehr Anerkennung und bessere politische Sichtbarkeit von Solo-Selbstständigen ein.
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