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Teure Versprechen Rentenwahlkampf könnte junge Generation 600 Milliarden Euro kosten

Im Auftrag des Spiegel hat das Schweizer Prognos-Institut die Kosten der Rentenversprechen von CSU-Chef Horst Seehofer und dem SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel untersucht.

Es geht um viel Geld für die heutigen und künftigen Beitragszahler

Demnach würde ein Festhalten am derzeitigen Rentenniveau ohne weitere Erhöhung des Renteneintrittsalters bis 2040 fast 600 Milliarden Euro kosten, wovon gut drei Viertel die Beitragszahler und ein knappes Viertel die Steuerzahler zu tragen hätten. Am Ende des untersuchten Zeitraums lägen die Mehrausgaben bei 58 Milliarden Euro pro Jahr.

Derzeit liegt das Rentenniveau bei 47,5 Prozent. Die Gewerkschaften planen nach der Sommerpause eine Kampagne, die ebenfalls die Beibehaltung des Rentenniveaus sowie zusätzliche Mehrausgaben für Rentner fordert. Die SPD-Linke hat unlängst eine Erhöhung des Rentenniveaus auf 50 Prozent gefordert. Plangemäß sollte das Rentenniveau eigentlich sinken und partiell durch private Vorsorge (Riester-Rente) kompensiert werden.

Rentenbeiträge würden von heute 18,7 auf 26,6 Prozent steigen

Die Prognos-Studie zeigt einmal mehr, dass die Beibehaltung des aktuellen Rentenniveaus zu sehr hohen Beitragssteigerungen und damit zu einer Mehrbelastung künftiger Beitragszahler (darunter bei Einführung einer Rentenversicherungspflicht auch von uns Selbstständigen) führt. Prognos rechnet mit einem Anstieg des Beitragssatzes auf 26,6 Prozent. Zitat: „Um die Renten der Älteren zu sichern, würden die Jungen stärker belastet.“

Renteneintrittsalter tabu, Rentenprognosen enden in 13 Jahren

Eine Diskussion über die Verlängerung der Lebensarbeitszeit, die einen Ausgleich schaffen könnte, wird tabuisiert. Zugleich enden die amtlichen Rentenprognosen im Jahr 2029, also wenn die heute 54-Jährigen in Rente gehen.

Die Regierung weigert sich somit, offizielle Aussagen über das Rentenniveau der Mehrheit der heutigen Beitragszahler zu machen. Studien wie die von Prognos zeigen, dass die Berechnungen problemlos möglich wären, allerdings kommen sie zu Ergebnissen, denen sich die Politiker nicht so schnell stellen möchten.

Inzwischen haben sowohl die Wissenschaftler im Sozialbeirat der Bundesregierung als auch die Bundesbank gefordert, dass die offiziellen Vorausberechnungen über das Jahr 2030 hinaus verlängert werden.

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