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Wie viel verdient eine Online-Händlerin? Linda P., 34: "Ich bin ich selbst - und damit richtig erfolgreich."

Den Traum vom eigenen Label dürften wohl viele Selbstständige haben - Linda P., 34 Jahre jung, hat ihn sich erfüllt. Die Online-Händlerin ist das perfekte Beispiel einer "Handmade-Unternehmerin" – und zeigt, wie die Selbstständigkeit der Weg in die finanzielle Unabhängigkeit sein kann.

Ohne ihre acht Mitarbeiter/innen wäre Linda P.* heute nicht da, wo sie ist. Und was sie auch wichtig findet: "Ich habe fast 10 Jahre gebraucht, um dorthin zu kommen, wo ich gerade stehe."

Qualität über Quantität

"Eigentlich bin ich ausgebildete Gärtnerin und Landschaftsarchitektin. 2018 habe ich mich dann mit meinem eigenen Online-Geschäft und als Designerin in Hessen selbstständig gemacht. In meinem Online-Shop verkaufe ich nur mit viel Liebe hergestellte, handgemachte und von mir entwickelte Ware. Aufträge von extern nehme ich nur an, wenn es sich beispielsweise um Kooperationen mit anderen Unternehmer/innen handelt und wir gemeinsam neue Produkte entwickeln. Ansonsten arbeite ich nur an meinen eigenen Ideen und Projekten.

Viel Zeitaufwand für Instagram

Ich arbeite meist aus dem Homeoffice, den Kundenkontakt pflege ich größtenteils über Instagram und meinen eigens erstellten Newsletter. Überwiegend verkaufe ich meine Produkte an Privatpersonen oder andere Selbstständige. Meist sind es 30 Wochenstunden plus 10 weitere Wochenstunden für Instagram, die ich beschäftigt bin. Neben der kreativen Arbeit stecke ich viel Zeit in die Administration.

Gewinn: 300.000 Euro

Ich betreibe einen Online-Shop, in dem ich meine Produkte verkaufe. Pro Jahr erziele ich damit rund 700.000 Euro Umsatz, davon bleibt mir dann ein Gewinn von 300.000 Euro. Ich erziele 98 Prozent meiner Einnahmen durch den Verkauf meiner Produkte. Im Jahr gehen etwa 100.000 Bestellungen an Endkund/innen raus, 35 Prozent davon sind wiederkehrende Kund/innen. Das freut mich sehr.

Mitarbeiter/innen unterstützen

All das wäre nicht möglich, hätte ich nicht 2018 begonnen, Mitarbeiter/innen einzustellen. Aktuell beschäftige ich acht Mitarbeiter/innen. Davon arbeiten fünf in Teil- und Vollzeit, die anderen drei als Minijobber. Ohne sie wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Und auch wichtig: Ich habe fast 10 Jahre gebraucht, um dorthin zu kommen, wo ich gerade stehe.

Etwa 25 Prozent des Umsatzes erzielen wir übrigens durch Geschäftskunden, also Händler/innen, die unsere Produkte im Wholesale für ihr Geschäft kaufen.

Zufrieden mit dem Einkommen

Ich kann monatlich etwa 5.000 Euro zur Seite legen. Die meisten Ausgaben habe ich für einen Immobilienkredit, meine Rentenrücklagen und den Lebensunterhalt.

Ich bin damit sehr zufrieden. Ich fühle mich nicht ausgenutzt, sondern fair bezahlt. Das alles ist ja bedauerlicherweise als Selbstständige nicht immer der Fall. Mein gesamtes Einkommen stammt aus meiner Selbstständigkeit.

Finanzielle Freiheit für Freigeister

Meine Kinder sorgen dafür, dass ich mich nicht überarbeite, schließlich verlangen sie nach meiner Aufmerksamkeit. Ich würde auch nicht gerne weniger arbeiten wollen und gönne mir im Jahr etwa 14 Tage Urlaub. Trotzdem muss ich weiter lernen, wie ich Kids und Beruf unter einen Hut bekomme. Das ist natürlich nicht immer einfach, dennoch finde ich es genauso richtig, wie es gerade ist. Manchmal fühle ich mich als Selbstständige etwas "isoliert". Gleichzeitig bin ich aber sehr glücklich darüber, dass ich die Freiheit habe, ich selbst zu sein – und damit auch noch richtig Erfolg habe."

In der Serie "Wie viel verdient eigentlich ein ... ?“ stellen wir Selbstständige vor, die offen, aber anonym über ihren Stundenlohn, ihren Jahresumsatz – aber auch über die Zeit reden, die sie unbezahlt in ihr Unternehmen stecken. Du willst ebenfalls teilnehmen? Dann findest du hier alle wichtigen Infos und einen Fragebogen, den wir selbstverständlich anonym und vertraulich behandeln.

Was verdienen angestellte Geschäftsführer/innen und Online-Shop-Managerinnen?

Achtung: Wir haben Lindas Einkommen in unseren Illustrationen im Beitrag mit dem von Geschäftsführern und Online-Shop-Managern in Festanstellung verglichen, zumal sie diese Aufgaben allesamt in ihrem Unternehmen erfüllt - und übrigens auch die der Designerin.

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